Der Bundesrat schlägt den Kantonen weitere Massnahmen, wie eine Maskenpflicht im Freien, vor. Landesweite Massnahmen werden wohl am Mittwoch folgen.
MASKENPFLICHT
Das Coronavirus und die Schutzmaske wird uns laut Marylyn Addo noch einige Zeit begleiten. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat schlägt den Kantonen eine Verschärfung der Corona-Massnahmen vor
  • Weiter wird über weitere landesweite Massnahmen beraten.
  • Diese werden am Mittwoch verkündet.

Der Bundesrat schlägt den Kantonen schärfere Massnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie vor. Ein Konsultationsentwurf des Bundes sieht unter anderem eine Ausweitung der Maskentragpflicht im Freien vor. Am kommenden Mittwoch ist mit weiteren Regelungen zu rechnen.

Über den Konsultationsentwurf berichtete am Samstag das Onlineportal Blick.ch. Der Bundesrat schlägt darin härtere Massnahmen vor, um das Coronavirus zu stoppen. Laut dem siebenseitigen Papier, das auch der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vorlag, soll unter anderem die Maskentragpflicht massiv ausgedehnt werden.

Coronavirus
Gesundheitsminister Alain Berset spricht an einer Pressekonferenz zum Coronavirus. Neben ihm: Bundesrat Guy Parmelin, Bundesrätin Karin Keller-Sutter und Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga (v.l.n.r.) - Keystone

Die vom Bundesrat vorgeschlagenen möglichen Massnahmen zuhanden der Kantone sehen unter anderem vor, dass jede Person im öffentlichen Raum von Siedlungsgebieten eine Gesichtsmaske tragen muss. Eine Maskentragpflicht soll gelten in allen öffentlich zugänglichen Innenräumen und Aussenbereichen von Einrichtungen und Betrieben und am Arbeitsplatz in Innenräumen.

Laut dem Konsultationsentwurf soll für öffentliche Veranstaltungen eine Obergrenze von 50 Personen gelten. An privaten Veranstaltungen im Familien- und Freundeskreis sollen maximal 15 Personen teilnehmen können. Für Gastro- und Clubbetriebe ist eine Sperrstunde von 22 bis 6 Uhr vorgesehen.

Kantone haben Mitspracherecht bei Massnahmen

Die unterschiedlichen kantonalen Massnahmen wurden in den vergangenen Tagen teils scharf kritisiert. Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga erklärte am Samstag am Rande eines Besuchs im Berner Inselspital der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass sie verstehe, dass ganz viele Leute wieder Klarheit haben wollten, was nun gelte. Es brauche auch auf nationaler Ebene wieder zusätzliche Massnahmen.

Gesundheitsminister Alain Berset hatte einerseits am vergangenen Donnerstag nach einem Treffen mit der Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) weitere Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus angekündigt und erklärt, die Kantone hätten ein Mitsprachrecht und übers Wochenende werde gemeinsam evaluiert, welche Massnahmen es brauche.

welle angst simonetta sommaruga
Simonetta Sommaruga, Bundespräsidentin, spricht während einer Pressekonferenz des Bundesrates. Die Regierung lockert vom 27. April an schrittweise die Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus. Wie Sommaruga am 16. April 2020 mitteilte, dürfen dann unter anderem Friseursalons sowie Bau- und Gartenmärkte wieder öffnen. - dpa

Der Bundesrat wird die Stellungnahmen der Kantone zum vorliegenden Konsultationsentwurf berücksichtigen, wenn er am kommenden Mittwoch voraussichtlich weitere Massnahmen bekannt geben wird.

Bundesrat Ueli Maurer mahnte am Samstag an der SVP-Delegiertenversammlung, dass die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise die Schweiz noch Jahre beschäftigen würden. Gesundheit sei wichtig, aber man dürfe die Kosten nicht aus dem Blick verlieren.

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