Die Payot-Buchhandlungen legen beim Walliser Staatsrat Beschwerde ein, weil sie von einer Mitte November gestarteten Aktion des Walliser Departements für Gesundheit, Soziales und Kultur ausgeschlossen wurden.
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Der Buchhändler Payot bietet wieder französischsprachige Bücher in Bern an. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mitte November startete das Wallis eine gross angelegte Aktion, um die Menschen wieder für Kultur zu begeistern.
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Die Dienststelle für Kultur des Kantons Wallis will das Buch- und Verlagswesen, die Kinos und die visuellen Künste im Kanton nach Einbrüchen durch die Pandemie wieder ankurbeln.

Konkret sollten bis Weihnachten Kundinnen und Kunden in den kleinen Buchhandlungen zum Kauf eines jeden Buchs ein weiteres gratis dazu bekommen; dieses Gratis-Buch soll von einer Walliser Autorin oder einem Walliser Autor geschrieben sein. In 13 Kinos ist von Dienstag bis Donnerstag der Eintritt gratis. Und das Walliser Kunstschaffen wird unterstützt, indem die Beträge verdoppelt werden, wenn öffentliche Institutionen visuelle Kunstwerke kaufen.

Im Bereich Buchhandel hat sich bereits kurz nach Beginn der Aktion Widerstand geregt. Das Problem: Im Oberwallis gibt es nur drei Buchhandlungen und die gehören der Industrie- und Handelsgruppe Orell Füssli. Deshalb waren sie trotzdem ursprünglich einbezogen worden. Payot-Chef Pascal Vandenberghe prangerte umgehend «eine Ungleichbehandlung» zwischen dem Ober- und dem Unterwallis und eine «Wettbewerbsverzerrung» an. Denn Payot im Unterwallis war nicht einbezogen worden. Deswegen hatte der Kanton seine Massnahmen im Oberwallis bereits am 23. November ausgesetzt.

Ein anschliessendes Treffen zwischen der Dienststelle für Kultur und Vandenberghe hatte zu keinem Ergebnis geführt. In einer Mitteilung von Dienstag kritisierte er «vielfältige Mängel». Er habe «beschlossen, beim Staatsrat eine Beschwerde» einzureichen, damit dieser sich dazu äussern könne. Sollte der Walliser Staatsrat die vom Amt für Kultur festgelegten Bedingungen bestätigen, würden «wir beim Kantonsgericht Beschwerde einlegen», so Vandenberghe in der Mitteilung.

Bis zum Entscheid des Staatsrats werde in den Payot-Buchhandlungen des Kantons in Siders und Sitten weiterhin ein zweites Buch gratis angeboten. Die Kosten für dieses Buch einer Walliser Autorin, eines Walliser Autors, werde weiterhin Payot selber tragen.

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