Brauerei Chopfab bleibt in Winterthur: Locher dementiert Gerüchte

Die Appenzeller Brauerei Locher investiert Millionen in ihre Marken. Die Gerüchte um eine Chopfab-Schliessung in Winterthur weist Inhaber Karl Locher zurück.

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Ein Bier der Makre Chopfab. (Symbolbild) - Chopfab Boxer AG

Der Winterthurer Traditionsstandort der Brauerei Chopfab bleibt bestehen. Anderslautende Medienberichte über eine bevorstehende Schliessung dementierte Inhaber Karl Locher entschieden.

Der Unternehmer sprach im Interview von «aus den Fingern gesogenen» Gerüchten, wie die «NZZ» berichtet.

Millioneninvestitionen an vier Standorten

Locher erklärte, an allen vier Standorten der Brauerei Locher würden derzeit Investitionen in Millionenhöhe getätigt. Das betrifft Appenzell, Worb, Yverdon-les-Bains und Winterthur.

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Am Standort Yverdon wird das Boxer-Bier gebraut. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BRUN

Laut dem Familienunternehmer wird die Produktion weitergeführt. Nur die Logistik werde ab Dezember komplett nach Appenzell verlegt.

Damit werde das Winterthurer Lager aufgelöst und die Bestellungen zentral bearbeitet.

Chopfab bleibt Marke mit Zukunft

Laut Locher bleibt die Marke Chopfab erhalten. An einer Pressekonferenz in der kommenden Woche wolle man das Konzept für die nächsten Jahre vorstellen.

Bereits zuvor hatte die Brauerei Locher die Mehrheit der Aktien der Chopfab Boxer AG übernommen und das Unternehmen saniert.

In einer Mitteilung wurde auch betont, Chopfab und Bière du Boxer würden als «eigenständige Marken» weitergeführt werden.

Europäischer Biermarkt unter Druck

Die gesamte Branche kämpft derzeit mit sinkendem Bierkonsum, steigenden Energiepreisen und dem Trend zu alkoholfreien Getränken. So würden laut Locher viele Brauereien unter Druck stehen.

Trinkst du gerne Bier?

Besonders junge Konsumenten gingen seltener in Bars und Restaurants, was sich auch auf den Absatz auswirke. Der Appenzeller Unternehmer betonte laut der «NZZ» aber zugleich, Bier bleibe ein Kulturgut.

Entscheidend sei die Menge, nicht der Verzicht. Alkoholfreie und leichte Spezialbiere seien Teil der Zukunftsstrategie. Locher verwies darauf, dass Bier «seit über 10'000 Jahren» zum Lebensgefühl des Menschen gehöre.

Blick auf die Sanierungshistorie

Die Chopfab Boxer AG war laut dem «SRF» 2024 von der Brauerei Locher übernommen worden, nachdem sie zuvor überschuldet war.

Laut Angaben auf der Unternehmenswebsite sei die Sanierung erfolgreich abgeschlossen. So soll Chopfab Boxer als unabhängiges Unternehmen weiterbestehen, wie es dort heisst.

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Die Bier-Marke Chopfab scheint gerettet. (Archivbild) - sda - Keystone/DPA/FERNANDO GUTIERREZ-JUAREZ

Das Unternehmen wolle Synergien nutzen und seine Bierspezialitäten ausbauen, meldet «Chopfab Boxer».

Brauerei in Winterthur bleibt bestehen

Eine Standortschliessung ist damit vom Tisch. Locher bekräftigte: «Es werden verschiedene Umbauten getätigt, nichts wird geschlossen.»

Das Unternehmen setze weiterhin auf Vielfalt, vom Quöllfrisch bis zum Chopfab. Damit bleibt das Winterthurer Bier vorerst fest in der Hand der Appenzeller Brauer.

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Kommentare

User #8671 (nicht angemeldet)

Seit es das trendige nichtssagende leichte Bier von Birra Moretti gibt, das nicht wie vermutet in Italien, sondern bei Calanda in Chur gebraut wird, haben es Chopfab und andere kleine Brauereien zunehmend schwer, Abnehmer für ihre etwas charaktervolleren Biere zu finden. Marketing und Markenpflege sind beim Bier alles, der Geschmack des Gerstensaftes ist dabei zweitrangig.

User #9781 (nicht angemeldet)

Schade dass sie nicht schliessen, das kann man wirklich nicht trinken - bääää

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