Borkenkäfer nagt sich durch die Tannen auf den Juraweiden

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Obwalden,

Die von der Trockenheit mitgenommenen Nadelwälder auf den Juraweiden fallen derzeit dem Borkenkäfer zum Opfer. Anfang Juni schlug der Kanton Jura deshalb Alarm.

wälder
Von der Trockenheit mitgenommene Nadelwälder fallen derzeit vermehrt dem Borkenkäfer zum Opfer. - sda - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Borkenkäfer nagt sich zurzeit durch die Tannen auf den Juraweiden.
  • Die Schädlinge breiten sich ungebremst aus.
  • Die Behörden im Jura schätzen, dass ganze Tannenwälder verschwinden.

Die schon von der Trockenheit mitgenommenen Nadelwälder auf den Juraweiden fallen derzeit vermehrt dem Borkenkäfer zum Opfer. Behörden, Forstwirtschaft und Wissenschaft sind über die rasante Vermehrung der gefrässigen Käfer besorgt.

Die Schädlinge breiten sich ungebremst aus. Der trockene und warme Frühling gab ihnen noch weiter Auftrieb. Anfang Juni schlug der Kanton Jura deshalb Alarm. Seine Behörden schätzen, dass ganze Tannenwälder und Fichtenpflanzungen verschwinden. Die Konsequenzen für Landschaft und Umwelt sind gravierend.

Rekordwert von 2003 übertreffen

Die Zahl der vom Borkenkäfer oder Buchdrucker befallenen Nadelbäume könnte den Rekordwert von 2003 übertreffen. Damals mussten im Gefolge des Sturms Lothar und eines Hitzesommers notfallmässig fast 50'000 Kubikmeter Hold geschlagen werden.

Borkenkäfer
Ein Borkenkäfer krabbelt über die Unterseite einer Fichtenrinde. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/DPA/ROLAND WEIHRAUCH

Die Lage in der Romandie und besonders im Norden der Schweiz sei angespannt, konstatiert Valentin Queloz, Chef Waldschutz bei der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL). In den vergangenen Jahren habe man immer mehr vom Borkenkäfer befallene Nadelbäume registriert.

Grund: Klimawandel und Fichtenplantagen

Ein Baum kann innert zwei bis drei Wochen eingehen, wenn die Borkenkäfer ihre Entwicklung begonnen haben. Den starken Befall im Jura erklärt sich der Fachmann mit dem Klimawandel und den in der Vergangenheit grossflächig angelegten Fichtenplantagen in niedriger gelegenen Regionen.

Die Behörden im Jura wollen den Kampf gegen den Borkenkäfer mindestens in den Wäldern mit Schutzfunktion im gegenwärtigen Mass fortführen. Auf den Juraweiden mit ihrer typischen Tannen soll die Schädlingsbekämpfung so intensiv wie möglich erfolgen.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Wetter
31 Interaktionen
Hitzesommer 2018
3 Interaktionen
Universität

MEHR AUS OBWALDEN

asyl
3 Interaktionen
Überlastet
Obwalden
1 Interaktionen
Sarnen OW
Kerns