Letztem Sommer hat der riesige Bergsturz von Bondo GR Schäden von 40 Millionen Franken verursacht. Davon entfallen 12 Millionen Franken auf Schäden an Gebäuden.
Bondo GR glich nach den Murgängen einer Ruine.
Bondo GR glich nach den Murgängen einer Ruine. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der riesige Bergsturz in Bono GR hat letzten Sommer Schäden von 40 Millionen Franken verursacht.
  • Davon entfallen 12 Millionen Franken auf Schäden an Gebäuden.
  • Das Ausmass der Schäden variierte stark.
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Der riesige Bergsturz von Bondo im bündnerischen Bergell hat letzten Sommer Schäden von 40 Millionen Franken verursacht. Davon entfallen 12 Millionen Franken auf Schäden an Gebäuden und 28 Millionen Franken auf solche an der Infrastruktur.

Für die Deckung der Gebäudeschäden ist die Gebäudeversicherung Graubünden (GVG) zuständig, wie Direktor Markus Feltscher am Dienstag vor den Medien erklärte. Die GVG musste demnach Schäden an 101 Gebäuden übernehmen, die durch den Bergsturz vom 23. August und den folgenden Murgängen einen Schaden erlitten.

Das Ausmass der Schäden variierte stark. Während zwölf Gebäude total zerstört wurden, war der Schaden an anderen Häusern und Ställen laut Feltscher oft nur minimal. In den Häusern der Weiler Spino und Sottoponte seien meistens nur die Keller voller Wasser gewesen.

Totalschäden wegen Lage

Zu den zwölf total beschädigten Gebäuden zählt die Versicherung auch lediglich mässig beschädigte Gebäude, die aber wegen ihres Standortes abgerissen werden mussten. Sie kamen in die neugezogene rote Gefahrenzone zu liegen oder müssen dem neuen, grösseren Geröllauffangbecken weichen.

Sehr seltenes Ereignis

Der Bergsturz zähle zu den sehr seltenen Ereignissen, sagte Feltscher. Im Bergeller Dorf führte das «Aufschaukeln von Ereignissen» zu den gewaltigen Dimensionen des Naturereignisses: Die Energie des Bergsturzes brachte einen Gletscher zum Schmelzen. Dazu gesellten sich Wasser aus der jahreszeitlichen Schneeschmelze und ein starkes Gewitter. Das viele Wasser wiederum verursachte die verheerenden Murgänge.

Für die Versicherung sei die Schreinerei ein kniffliger Fall gewesen, sagte der GVG-Direktor. Weil ein Teil des Firmenareals vom künftigen Becken belegt wird, muss das ganze Unternehmen an einem anderen Standort wieder aufgebaut werden.

Die Murgänge beförderten rund 500'000 Kubikmeter Material bis nach Bondo. Der Bergsturz gehört zu den grössten in der Schweiz seit über 130 Jahren. Rund 3,1 Millionen Kubikmeter Felsmaterial stürzten vom Piz Cengalo ins Tal. Acht Wanderer starben.

Am Berg ist weiterhin mehr als eine Million Kubikmeter Fels in Bewegung. Langfristig könnten sich bis zu drei Millionen Kubikmeter aus der Wand lösen können, also nochmals das gleiche Volumen des Bergsturzes vom 23. August.

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