Am 29. Dezember 2020 und am 13. Januar 2021 flossen giftige Chemikalien in den Bodensee. Nun warnt der WWF vor dem Verzehr von Fisch aus dem Gewässer.
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Ein Mann hält einen Fisch in der Hand. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Um die Jahreswende 2020/21 gelangten giftige Chemikalien in den Bodensee.
  • Bei Wartungsarbeiten der Amcor Flexibles Rorschach AG floss giftiger Schaum in den See.
  • Die Öffentlichkeit wurde lange nicht darüber informiert, nun warnt der WWF.

Die Firma Amcor Flexibles Rorschach AG in Goldach SG macht durch einen Umweltskandal von sich reden. Bei Wartungsarbeiten des Verpackungsunternehmens war am 29. Dezember 2020 und am 13. Januar 2021 die hochgiftige Chemikalie Perfluoroctansulfonsäure (PFOS), die in der Schweiz seit 2011 verboten ist, in den Bodensee gelangt.

Rund 850 Kilogramm Schaum flossen in den See, wie der «SWR» unter Berufung auf Kantonschemiker Pius Kölbener schreibt. Die Untersuchung von Wasserproben durch das Seenforschungs-Institut und die Bodensee-Wasserversorgung hätten in dem Zeitraum keine erhöhten PFOS-Werte ergeben.

Bodensee: Öffentlichkeit wurde nicht informiert

Die Umweltorganisation WWF warnte jedoch im «St. Galler Tagblatt» vor dem Verzehr von Bodensee-Fisch. Dieser könne bedenklich sein. Das Trinken des Wassers sei für Erwachsene jedoch bis zu 15 Litern ungefährlich.

Die letzten Analysen durch das zuständige Untersuchungsamt für Lebensmittelüberwachung und Tiergesundheit wurden laut «SWR» im August und September 2020 vorgenommen.

Bei Amcor laufen zurzeit interne Untersuchungen. Der Kanton St. Gallen habe über die Vorfälle nicht informiert, da zum Zeitpunkt des Geschehens keine Auswirkungen auf die Umwelt erkennbar gewesen seien. Die Tragweite der Vorfälle sei nicht unmittelbar absehbar gewesen.

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