Blochers Neutralitäts-Initiative findet nur 39 Prozent Zuspruch
Obwohl sich alle politischen Lager für die Wahrung der Neutralität aussprechen, findet die Initiative nur wenig Zuspruch. Die Meinungen scheinen gefestigt.

Das Wichtigste in Kürze
- Im April 2024 hat «Pro Schweiz» die Neutralitäts-Initiative lanciert.
- Nun zeigt eine Umfrage, dass die Mehrheit die Neutralität wahren möchte.
- Trotzdem sprechen sich nur 39 Prozent sicher oder eher für ein «Ja» an der Urne aus.
Im April 2024 hat «Pro Schweiz» auf Anregung von Alt-Bundesrat Christoph Blocher (SVP) die Volksinitiative «Wahrung der Schweizer Neutralität» eingereicht.
Mit ihr soll verhindert werden, dass sich die Schweiz an bewaffneten Konflikten beteiligt. So könnten beispielsweise Sanktionen gegen kriegführende Staaten verhindert werden.
Nun zeigt eine neue Umfrage: Trotz breiter Zustimmung zur Neutralität dürfte die Blocher-Initiative an der Urne wohl wenig Chancen haben.
80 Prozent wollen an Neutralität festhalten
Wie die «CH Media»-Zeitungen schreiben, sprechen sich 80 Prozent der Teilnehmenden einer Sotomo-Umfrage positiv aus. Sie wollen sicher oder eher an der Schweizer Neutralität festhalten.
Die SVP-Wählerschaft zeigt sich mit rund 98 Prozent kompromisslos befürwortend. Zwischen dem 7. und 20. November wurden gemäss der Zeitung rund 2088 Personen befragt.
Doch die Ergebnisse überraschen: Auch Wählende der Grünen und SP unterstützen das Festhalten an der Neutralität mit je 63 Prozent.
Gleichzeitig wird deutlich: Nur rund 39 Prozent der Befragten unterstützen die Blocher-Initiative «sicher» oder «eher». 58 Prozent sprechen sich klar oder eher dagegen aus. Insgesamt findet die Initiative also nur wenig Zuspruch.
Die Meinungen sind gemacht
Die Meinungen der Wählerschaften scheinen gefestigt. Eine schwindend kleine Menge von drei Prozent zeigt sich gemäss den Zeitungen noch unentschlossen.
Gleichzeitig sagen rund zwei Drittel der Befragten, dass die Schweiz ihre Neutralität flexibel auslegen kann. Während die grosse Mehrheit der restlichen Parteien zustimmt, sind es bei der SVP-Wählerschaft nur 36 Prozent.
Die Bekanntheit der Initiative dürfte kaum der Grund dafür sein. 84 Prozent geben an, schon von der Initiative gehört zu haben. 16 Prozent nicht.
Das «Nein» kommt von Links-Mitte
Das Nein zur Initiative kommt hauptsächlich von Sympathisanten der Grünen, der GLP oder der SP. Sie sind älter als 55 Jahre (63 Prozent) und haben eine Universität oder Fachhochschule absolviert (71 Prozent). Zudem sind sie zu 60 Prozent Deutschschweizer.
Ja zur Initiative sagen vor allem Befragte, die die SVP wählen (81 Prozent) und aus der Westschweiz stammen (44 Prozent). Sie sind zwischen 36 und 55 Jahre alt (48 Prozent) und haben eine Berufslehre absolviert (44 Prozent).












