Im Kampf um das erste Leadertrikot der 86. Tour de Suisse läuft alles auf ein schweizerisch-belgisches Duell hinaus – Stefan Bisegger und Stefan Küng.
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Stefan Bissegger ist bereit für den Auftakt der Tour de Suisse. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 11. Juni startet die diesjährige Tour de Suisse.
  • Um den Sieg kämpfen die beiden Thurgauer Stefan Bissegger und Stefan Küng.
  • Als erste Herausforderungen treffen die Schweizer auf das belgische Duo.

«Die Schweiz ist das Land der Uhren und damit auch der Zeit, da gehört ein Zeitfahren einfach dazu.» Dies sagt Olivier Senn, der Direktor der Tour de Suisse. Mit Stefan Bissegger und Stefan Küng dürften auch zwei einheimische Fahrer gute Chancen auf den Tagessieg im 12,7 km langen Auftaktzeitfahren in Einsiedeln haben. «Natürlich würden wir uns freuen, wenn einer der Schweizer das Gelbe Trikot holen würde», so Senn.

Als Europameister (Bissegger) und WM-Zweiter (Küng) gehören die beiden Thurgauer in den Prüfungen im Kampf gegen die Uhr zu den Besten der Welt. Standen sie gleichzeitig am Start eines Zeitfahrens, setzte sich Küng in 14 von 18 Fällen gegen Bissegger durch. So auch vor zwei Jahren, als die Tour de Suisse in Frauenfeld ebenfalls mit einem Zeitfahren lanciert wurde. Küng siegte mit vier Sekunden Vorsprung auf Bissegger.

Sinnt Bissegger nun auf Revanche? «Ja klar, das ist die grosse Revanche», sagt der 24-Jährige vom Team EF Education-EasyPost mit einem breiten Grinsen. Allerdings darf Bissegger erst seit knapp dreieinhalb Wochen wieder im normalen Umfang trainieren.

Ende März hat er sich bei einem Sturz in Belgien das linke Handgelenk gebrochen, wodurch eine Operation nötig wurde. Wie steht es also um seine Form? «Schwierig zu sagen, weil ich nicht so viel trainieren konnte. Ich versuche jedenfalls mein Bestes.»

Stefan Küng ebenfalls in Formaufbau

Das gilt auch für Küng. Dem 29-Jährigen winkt die Möglichkeit, sich zum vierten Mal bei der Heimrundfahrt ins Maillot jaune einkleiden zu lassen. Allerdings befindet auch er sich erst wieder im Formaufbau. Nach seinem neuntägigen Giro-Abstecher legte Küng eine kurze Pause ein, ehe er sich für zwei Wochen ins Höhentrainingslager auf den Säntis begab.

«Meine Ziele sind die Tour de France und anschliessend die WM. Dementsprechend habe ich meinen Peak noch nicht erreicht.» Was rechnet er sich am Sonntag aus? «Die Konkurrenz ist gross, ich sehe mich nicht als Topfavorit, aber sicher als Mitfavorit.»

Tour de Suisse: Duell mit Belgien

Als erste Herausforderer des Schweizer Duos gelten zwei Stars aus Belgien, die ein eindrückliches Palmarès vorzuweisen haben: Zum einen der 23-jährige Remco Evenepoel, einst Wunderkind, heute Strassen-Weltmeister und Vuelta-Sieger, zum anderen der sechs Jahre ältere Wout van Aert, seines Zeichens neunmaliger Etappensieger an der Tour de France und mehrfacher Medaillengewinner bei Grossanlässen, der aufgrund seiner Veranlagungen als Alleskönner gilt.

Man darf gespannt sein, wie gut die beiden in Form sind. Während Van Aert seit mehr als zwei Monaten kein Rennen mehr bestritten hat und sich in der Schweiz auf die Tour de France vorbereitet, kehrt Evenepoel von einer Corona-Erkrankung zurück, die ihn vor vier Wochen zur Aufgabe des Giro d'Italia gezwungen hat. Die Italien-Rundfahrt verliess er nach der 9. Etappe als Leader und Gewinner der beiden Zeitfahren.

Auch an der Tour de Suisse hinterliess Evenepoel vor einem Jahr mit dem Sieg im Schlusszeitfahren in Vaduz schon seine Spuren. Nun wird ihm sogar der Gesamtsieg zugetraut. Für Bissegger und Küng werden Evenepoel und Van Aert auf jeden Fall grosse Knacknüsse sein.

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