Das Adress-Chaos der Billag Nachfolgerin Serafe ärgert noch immer viele Haushalte. Die Serafe hingegen sieht den Fehler bei den Einwohnerdiensten.
Serafe Konsumentenschutz
Die Stiftung für Konsumentenschutz warnt vor höherer Serafe-Gebühr. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Tausende Haushalte erhielten in den letzten Wochen eine falsche Rechnung der Serafe.
  • Die Billag-Nachfolgerin erklärt, es habe mit fehlerhaften Daten zu tun.
  • Einige Haushalte werden auch weiterhin fehlerhafte Rechnungen erhalten.

Die Serafe, Nachfolgerin der Billag, kämpft noch immer mit Tausenden von fehlerhaften Rechnungen. Zudem muss es sämtliche Kundenreaktionen abfangen, wie das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) entschieden hat.

«Auch solche, welche zu korrigierende Daten betreffen, an denen die Erhebungsstelle nie Änderungen vornehmen wird», so Sprecher Erich Heynen.

Bundesrat
Serafe-Sprecher Erich Heynen will von falschen Rechnungen nichts hören. Nicht die Rechnung, sondern die der Serafe gelieferten Daten seien falsch. - Nau

Doch auch wenn Politiker schon Konsequenzen fordern, der Bundesrat hält kritiklos zur Billag Nachfolgerin. Das Bakom verspricht gar, es versuche in enger Zusammenarbeit das Problem zu lösen.

Ist es denn bald zu lösen?

Serafe konnte sich nicht auf alles vorbereiten

Serafe hingegen rechtfertigt sich, sie habe mehrere Testläufe im Vorfeld gemacht. Falsch seien nicht ihre Rechnungen, sondern die von den Einwohnerdiensten überlieferten Daten.

Diese würden beispielsweise nicht den Haushalten entsprechen, wie sie heute bestehen.

Billag
Nach der Billag kümmert sich nun Serafe um die Gebühren. - Keystone

Eine Situation, «auf die sich die Erhebungsstelle übrigens während der gesamten Vorbereitungsphase nicht vorbereiten konnte», so Heynen.

«Fehlerhafte Rechnungen können von der Serafe erst korrigiert werden, nachdem ihr bereinigte Daten von den Einwohnerdiensten geliefert werden.»

Einwohnerdienste wehren sich gegen Angriff der Billag Nachfolge

Dies lässt Carmela Schürmann nicht auf sich sitzen. Sie ist Präsidentin des Verbands der Schweizerischen Einwohnerdienste (VSED).

«Die Einwohnerregister sind sehr gut geführt und entsprechen auch den Qualitätsanforderungen für die Datenlieferung an das Bundesamt für Statistik

Einwohnerdienste
Carmela Schürmann ist Präsidentin des Verbands der Schweizerischen Einwohnerdienste (VSED). - VSED

Wenn die Datenqualität wirklich derart schlecht wäre, «hätten wir schon früher Probleme gehabt.»

Die Register seien dynamische Register, zahlreiche Einwohner ziehen zu, um oder weg.

Serafe wird für ihr «Ausbaden entschädigt»

Dass die Billag Nachfolgerin Serafe nun auch alle Reaktionen abfangen muss, ist für Schürmann nachvollziehbar.

«Die zuständige Stelle für die Erhebung der Radio- und Fernsehabgabe ist die Serafe. Sie wird dafür auch entschädigt.»

Sie ist überzeugt, dass vieles besser geklappt hätte, wenn alle Beteiligten früher in den Prozess eingebunden worden wären. Demnächst finde jedoch eine Besprechung mit Serafe und Bakom statt, um weitere Fragen zu klären.

Bis dahin wird noch die eine oder andere fehlerhafte Rechnungen im Briefkasten liegen.

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