Forscher bei Agroscope wollen mit Mikrochips herausfinden, wie Bienen auf Pflanzenschutzmittelrückstände tatsächlich reagieren. Das Futter der Bienen wird mit Insektengift präpariert. Anhand eines Mikrochips auf dem Rücken der Bienen wird ihre Bewegung gemessen.

Pestizide werden oft als mögliche Ursache für das Bienensterben genannt. Ein Mikrochip auf dem Rücken der Bienen soll Aufschluss darüber geben, wie sich Pflanzenschutzmittelrückstände auf den Bienenflug auswirken.

«Bienen, die mit der Umgebung vertraut sind, fliegen normalerweise direkt zum Stock zurück», erklärt Agroscope-Forscher Lukas Jeker im aktuellen Jahresbericht 2017 der Forschungsanstalt. Daher liefern die Rückkehrrate der Bienen und die Zeit, welche die Bienen für diesen Weg benötigen, wertvolle Informationen darüber, wie gut es den Tieren geht und ob sie sich noch orientieren können.

Forschende von Agroscope haben diese Methode entwickelt, um die Bienen in freier Natur untersuchen zu können. Damit wollen sie erhellen, welche Risiken die Insektizidrückstände auf Pflanzen für die Bienen tatsächlich bergen.

RFID-Aufkleber

Also präparieren die Forschenden Futterlösungen mit Insektengift. Anschliessend messen sie, wie viele der Testbienen nach dem Fressen aus einem Umkreis von einem Kilometer Entfernung in den Bienenstock zurückkehren und wie lange sie dafür brauchen.

Verfolgt werden die Bewegungen der Tiere mithilfe der RFID-Technologie (Radio Frequency Identification). Diese kontaktlose Kommunikationstechnik wird den Bienen in Form eines 4,5 Milligramm schweren Mikrochips auf den Rücken geklebt. Wenn eine Biene das Lesegerät am Eingang zum Bienenstock passiert, werden die Daten vom Chip ausgelesen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Forschende von Agroscope untersuchen die Wirkung von Pestiziden auf Bienen.
  • Auf dem Rücken der Bienen wird ein Mikrochip angebracht und das Futter wird mit Insektengift präpariert.
  • Anhand des Mikrochips wird gemessen, wo die Bienen hinfliegen und wie lange sie dafür brauchen.
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