In Bern sind in letzter Zeit mehr ausländische Bettler unterwegs. Ihr Bettel-Verhalten ist gemäss der Fremdenpolizei zum Teil sehr aggressiv.
Bettler
Ein Bettler sitzt an einer Strasse. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Berner beklagen sich bei der Fremdenpolizei über Bettler.
  • Diese würden aufdringlich, wenn man ihnen kein Geld gebe.

In der Stadt Bern häufen sich gemäss Fremdenpolizei Klagen über Bettler. Demnach werde deren Verhalten aufdringlicher. Besonders, wenn man ihnen kein Geld gebe.

«Wir stellen seit etwa sechs Wochen fest, dass in Bern immer mehr und zum Teil sehr aggressiv gebettelt wird», erklärt Alexander Ott, Polizeiinspektor und Leiter der Fremdenpolizei der Stadt Bern der «Berner Zeitung». Viele der Bettler kämen aus Bulgarien oder Rumänien.

Dabei würden sie vermehrt auf das sogenannte aktive Betteln setzen. Das heisst, sie bieten etwa kleine Dienstleistungen oder Arbeiten an. Gemäss Ott hätten sie meistens eine Reisendengewerbebewilligung eines anderen Kantons. Damit dürfen sie während einer bestimmten Zeit schweizweit kleinere Geschäfte tätigen, wie Dienstleistungen erbringen oder Produkte verkaufen.

Masche mit der Rose

Zudem wenden in Bern immer mehr Bettler die Masche mit der Rose an: Dabei drücken sie Passanten ungefragt eine Rose in die Hände und verlangen danach Geld. «Dieses Gebaren verunsichert und verängstigt gerade auch viele ältere Menschen», so Ott gegenüber der Zeitung.

Rosen Bettler
In Bern sind vermehrt ausländische Bettler mit Rosen unterwegs. - Pixabay

Gemäss dem Polizeiinspektor reisen die Bettler oft in Gruppen von bis zu 20 Personen durch die Schweiz und stammen aus Familienclans. Sie würden in Kleinbussen oder bei Bekannten leben. Zudem täuschen sie oft Gehbehinderungen vor, wie Ott erklärt. Das solle helfen, Mitleid zu erwecken.

«Wir prüfen jeweils die gesamte Situation und versuchen festzustellen, ob Ausbeutungsverhältnisse oder Nötigungen vorliegen,» sagt Ott. «Je nach Ergebnis werden Massnahmen ergriffen.»

Hierarchisch organisierte Clans

Gemäss Berner Behörden gebe es kein Anrecht auf eine Aufenthaltsbewilligung, da Betteln hierzulande nicht als Erwerbstätigkeit gelte. Das Betteln selbst ist in der Stadt aber nicht verboten, die Belästigung von Passanten kann aber gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung verstossen.

Bettler
Eine Passantin gibt einer Bettlerin Geld. - Keystone

Ott ruft dazu auf, die Bettler aus Osteuropa nicht finanziell zu unterstützen. Denn damit würde man die reichen Clanchefs finanzieren. Die Bettler-Gruppierungen seien sehr hierarchisch organisiert.

Auch in anderen Schweizer Städten sind Bettler immer wieder ein heiss diskutiertes Thema. Die Basler Regierung etwa möchte wieder ein Bettelverbot einführen. So ein Verbot gibt es unter anderem bereits im Kanton Neuenburg.

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