Stadt Basel

Betrüger hacken Twint-Konto von Baslerin – Bank macht nichts

Nicolas Eggen
Nicolas Eggen

Basel,

Eine Baslerin wird Opfer eines Online-Betrugs. Von Postfinance erhält sie anfangs nur wenig Unterstützung. Sie sei selbst schuld.

Twint
Eine Baslerin wurde Opfer von Online-Betrügern. Sie haben 20'000 Franken von ihrem Konto abgebucht. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Online-Betrüger verschaffen sich Zugang zu einem Twint-Konto und klauen 20'000 Franken.
  • Die Baslerin, die dem Betrug zum Opfer fiel, erhält anfangs keine Unterstützung der Bank.
  • Erst als sich Journalisten einschalten, wird der Frau geholfen.

Eine Baslerin wird zum Ziel von Online-Betrügern. Sie verliert 20'000 Franken, weil die Kriminellen sich Zugang zu ihrem Twint-Account verschaffen.

Die Postfinance will der Frau vorerst nicht helfen, bis sich das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» einschaltet.

Doch von Anfang an.

Postfinance-Systeme erkennen Betrüger-Abbuchungen nicht

Die Frau hat vor, ein Kinderspielzeug auf der Verkaufsplattform Tutti.ch zu verkaufen. Doch statt eines ehrlichen Käufers melden sich Betrüger bei ihr und locken sie mit einem gefälschten Link in eine Falle.

Durch diesen Trick erlangen die Gauner Zugang zu ihrem Twint-Account und ändern umgehend den Zugangscode.

Die Frau ist machtlos und kann nur noch zusehen: Innerhalb einer halben Stunde werden rund 20'000 Franken von verschiedenen Konten abgebucht.

Die Betrüger hätten 70 Abbuchungen durchgeführt – fast alle im Wert von je 250 Franken, wie SRF schreibt. Trotz dieses auffälligen Musters habe das Sicherheitssystem der Postfinance nicht Alarm geschlagen.

Betroffene Kundin sucht Antworten

Verwirrt und frustriert habe sich die Kundin an die Postfinance gewendet, um herauszufinden, wie so etwas passieren konnte. Sie sei selbst schuld, habe man ihr gesagt, sie habe schliesslich ihre Zugangsdaten weitergegeben.

Aber wenn das Sicherheitssystem bei einem so auffälligen Abbuchungsmuster nicht reagiere, kann «doch etwas nicht stimmen?», fragt das SRF-Konsumentenmagazin bei der Bank nach. Daraufhin versichert die Bank, den Fall erneut zu prüfen.

Und tatsächlich: Die Baslerin kann sich mit der Postfinance einigen und erhält einen Teil des Geldes zurück. Wie viel genau das ist, darf sie nicht preisgeben. Aber sie sei «extrem happy», sagt sie zu SRF.

Postfinance reagiert auf Betrugsfall

Die Postfinance äussert sich nur vage zum Vorfall und betont gegenüber SRF lediglich: Betrugsfälle im Zusammenhang mit Twint würden stets individuell betrachtet und beurteilt.

Die Sicherheitssysteme der Bank würden ständig weiterentwickelt. Erkenntnisse aus solchen Betrugsversuchen würden in die Optimierung einfliessen, versichert die Bank.

Nutzt du Twint?

Für Betroffene von ähnlichen Fällen empfehlt das Konsumentenmagazin folgendes: Erstens sollte man unbedingt Anzeige bei der Polizei erstatten.

Zweitens sollte man sich an die richtige Abteilung seiner Bank wenden. Meist sei dies die Schadens- oder Betrugsabteilung.

Und drittens sollte man hartnäckig bleiben und nachhaken, bis man mit der richtigen Person sprechen könne.

Kommentare

User #3815 (nicht angemeldet)

Genau deshalb habe ich weder Ebanking, Twint noch sonst etwas Elektronisches als Zahlmittel. Persönlich am Schalter bei Post und Bank wie in Guten alten Zeiten.

User #4853 (nicht angemeldet)

Auch mich wollte man mal in so eine Falle locken. Für nicht allzu versierte Twint, eBanking oder Internet User sei gesagt, die Fake Bank-Plattform war verdammt gut gebaut. Ich habs gleich gemerkt ohne meine Daten einzugeben und war bei der Polizei. Hat die aber nicht interessiert, da man ohnehin keine Chance habe das nachzuverfolgen und die Verbrecher die Website einfach wieder auf einer anderen Website aufschalten würden...

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