Besucherzentrum für Einhausung Schwamendingen eingeweiht
Ein Besucherzentrum gibt neu Einblicke in das komplexe Projekt «Einhausung Schwamendigen». Für den Zutritt zum Zentrum ist eine Anmeldung erforderlich. Erste Führungen gibt es Ende Januar 2019.

Das Zentrum befindet sich an der Schwamendingerstrasse oberhalb des Schöneich-Tunnelportals in einem temporären Pavillon. Im Erdgeschoss ist die eigentliche Ausstellung zum Projekt, im oberen Stock gibt es Büroräumlichkeiten und Sitzungszimmer für die Projektleitung sowie die Bauleitungen.
Multimediale Installationen, Modelle und Informationstafeln erwarten die Besuchenden, wie das Bundesamt für Strassen ASTRA am Donnerstag mitteilte. Es wird gezeigt, wie die Idee der Einhausung entstand, wie das Projekt geplant, der Bau umgesetzt und schliesslich der künftige Hochpark auf der Einhausung aussehen wird.
Für den Zutritt zum Besucherzentrum ist eine Anmeldung erforderlich. Ab Mitte Januar 2019 steht unter www.einhausung.ch/besucherzentrum ein elektronisches Formular zur Verfügung. Erste Führungen sind ab Ende Januar möglich.
Führungen sind mittwochnachmittags und donnerstagabends vorgesehen. Einmal im Monat wird das Besucherzentrum auch am Samstagmorgen offenstehen. Eine Führung dauert rund 60 Minuten.
Pro Führung werden maximal 40 Personen zugelassen. Gruppen ab 20 Personen können auch ausserhalb der vorgesehenen Besucherzeiten einen Termin beantragen. Die Ausstellungsinhalte richten sich primär an Erwachsene und Jugendliche ab etwa 12 Jahren.
Langer Leidensweg
Das Projekt sieht vor, die Nationalstrasse N01/40 zwischen dem Schöneichtunnel und der Verzweigung Aubrugg auf einer Länge von knapp einem Kilometer mit einem Tunnel zu überdecken. Die Betonwände werden begrünt und auf dem rund 30 Meter breiten Dach entsteht ein Grün- und Freiraum. Der Zugang für Fussgänger und Velofahrer erfolgt über Rampen, Treppen und Lifte.
Bereits 1999 wurde eine Volksinitiative eingereicht, welche die Einhausung forderte. Die Kosten hätte damals allein der Kanton tragen müssen, nun stemmt der Bund den Löwenanteil. Auf die Stadt Zürich entfallen 57,8 Millionen Franken, der Kanton bezahlt 73,3 Millionen von den rund 300 Millionen Franken, die das eigentliche Bauwerk kostet.
Für das Gesamtprojekt wird mit Kosten in Höhe von 551 Millionen Franken gerechnet. Neben den Kosten für die Einhausung und weitere vom ASTRA finanzierte Projektteile sind darin auch 128 Millionen Franken für die Instandsetzung des bestehenden Schöneichtunnels inbegriffen. Eingeweiht wird die Einhausung voraussichtlich 2024.
Städtebauliche Wunde
Für die Anwohner bringt die Überdeckung eine Verringerung der Lärmbelastung. Mehr als 110'000 Fahrzeuge fahren jeden Tag auf diesem Autobahnabschnitt, und sowohl tags als auch nachts werden die Lärmgrenzwerte regelmässig übertroffen.
«Der Ausbau der Überlandstrasse zur Autobahn hat Schwamendingen 1979 entzweigeschnitten. Die Einhausung verarztet diese städtebauliche Wunde jetzt wieder», wird Richard Wolff (AL), Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements der Stadt Zürich, in der Mitteilung zitiert.