Beschuldigte streitet an Zürcher Gericht Menschenhandel ab
Ein Gerichtsfall in Zürich wirft Fragen auf: Hat eine 29-jährige Ungarin Frauen zur Prostitution gezwungen?

Eine 29-jährige Ungarin hat am Bezirksgericht Zürich den Vorwurf des Menschenhandels abgestritten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr und ihrem Partner vor, drei Frauen in die Prostitution gezwungen zu haben.
Die 29-Jährige arbeitete selber als Prostituierte in Deutschland und der Schweiz. Aus freien Stücken, wie sie am Montag am Bezirksgericht Zürich betonte. Verwandte hätten ihr diese Möglichkeit gezeigt, in Ungarn habe sie keine Arbeit gefunden.
Alle aus ärmlichen Verhältnissen
Auch die drei Frauen, die sie bedroht und zur Prostitution gezwungen haben soll, seien freiwillig in die Schweiz gegangen, sagte die 29-Jährige. Die Klägerinnen kenne sie zum Teil schon seit ihrer Kindheit, eine ist ihr Cousine. Alle lebten in ärmlichen Verhältnissen, «das ist in unserem Dorf normal».
Die Frauen hätten jederzeit nach Hause gehen können. Einen Teil der Vorwürfe von zwei der drei Frauen zu den Ereignissen in Zürich anerkenne sie, meinte die Beschuldigte. Welche genau führte sie nicht aus.
Der Prozess wird am Nachmittag fortgesetzt.