Weil die Feyenoord-Hooligans der Berner Polizei alles abverlangen, müssen fast alle Polizeiwachen im Kanton wegen Personalmangels geschlossen werden.
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Die Feyenoord-Fans sind in ganz Europa gefürchtet. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Donnerstag gastiert Feyenoord Rotterdam bei YB im Stade de Suisse.
  • Die holländischen Hooligans verlangen der Berner Polizei offenbar alles ab.
  • Sie muss dafür für zwei Tage fast alle Wachen im ganzen Kanton schliessen.

Am Donnerstag kämpfen die Berner Young Boys im Stade de Suisse in der Europa League gegen Feyenoord Rotterdam. Gleichzeitig dürfte die Kantonspolizei Bern vor dem Stadion ihre eigene Schlacht schlagen. Und diese verlangt ihr offenbar alles ab.

Wie die Kantonspolizei in einer Medienmitteilung schreibt, rechnet sie wegen dem Fussball-Spiel mit einem grossen Personenaufkommen in der Berner Innenstadt. Offenbar sollen «mehrere hundert Anhänger der Gästemannschaft ohne ein Matchticket nach Bern reisen».

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Auch Basel machte 2004 schon Bekanntschaft mit den Rotterdamer Chaoten. - Keystone

Feyenoord-Hooligans gefürchtet

Die Feyenoord-Hooligans sind in ganz Europa gefürchtet. 2015 beispielsweise verwüsteten die «Fans» bei einem Auswärtsspiel Rom. Sie verursachten dabei Schäden in Millionenhöhe an der Spanischen Treppe und dem Trevi-Brunnen.

Die Rotterdamer Hooligans hinterliessen in Rom eine Spur der Zerstörung. - Keystone

Im April dieses Jahres belegte der Klub einige Pyro-Werfer mit Stadionverboten. Aus Protest versahen diese darauf hin Pyros und Fackeln mit Fallschirmen und schossen sie von ausserhalb des Stadions über die Tribüne auf das Spielfeld. Sie verwendeten dazu selbstgebaute Katapulte und Leuchtpistolen.

Die Berner Polizei will darum am Donnerstag «mit einem sichtbaren Dispositiv» im Einsatz stehen, um Sicherheit und Ordnung grösstmöglich zu gewährleisten. Doch die vorübergehende Mehrbelastung hat ihren Preis.

Wachen im ganzen Kanton für zwei Tage geschlossen

Kommandant Stefan Blättler habe entschieden, «dass am kommenden Donnerstag sowie Freitag der Grossteil der normalerweise in diesem Zeitraum geöffneten Wachen grundsätzlich geschlossen bleibt». Und das im ganzen Kanton! Weiter betrieben werden nur die Wachen Bern-Waisenhaus, Biel, Moutier, Interlaken und Thun.

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Die Berner Polizei wird mit einem Grossaufgebot in der Innenstadt und vor dem Stadion präsent sein. - Nau-Leserreporter

Nur so könne genügend Personal für das Rotterdam-Spiel und zugleich kantonsweit die Grundversorgung sichergestellt werden, heisst es weiter. Personen, die an diesen Tagen Anzeige erstatten wollen oder aus anderen Gründen eine Polizeiwache aufsuchen sind angehalten, online mit der Polizei in Kontakt zu treten.

In den letzten zehn Jahren musste die Kantonspolizei Bern insgesamt neunmal Wachen schliessen, weil sie das Personal für Grosseinsätze brauchte. Zuletzt im September 2018 für den «Marsch fürs Läbe».

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