Die Berner Bären müssen im Bärengraben ohne ihren geliebten Kletterbaum auskommen. Die Eiche fiel dem Formel-E-Rennen vom Juni zum Opfer.
Die abgesägte Eiche im Bärengraben.
Die abgesägte Eiche im Bärengraben. - sda - Christian Zingg / Keystone-SDA
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Eiche im Berner Bärengraben musste dem Formel-E-Rennen weichen.
  • Ob und wann sie ersetzt wird, ist unklar.
  • Dieser Eingriff dürfte die Ergebnisse der laufenden Bevölkerungsumfrage nicht verbessern.

Die Berner Bären müssen im Bärengraben einstweilen ohne ihren geliebten Kletterbaum auskommen. War der Baum etwa krank? Nein, heisst es beim Tierpark Bern: «Er wurde im Zusammenhang mit dem Swiss-E-Prix gefällt.»

Für das Rennen vom 22. Juni wurde beim Bärengraben eine gigantische Plattform mitsamt VIP-Tribüne errichtet. Die Eiche musste weichen.

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Die VIP-Tribühne beim Formel-E-Rennen in Bern. - Keystone

Zwar vergnügen sich die Bären normalerweise im viel grösseren Bärenpark gleich nebenan. Doch ein- bis zweimal täglich werden sie in den Bärengraben geführt. So kann die Anlage am Aarehang geputzt und Futter verteilt werden.

Organisatoren des Rennens für Wiederherstellung verantwortlich

Schon seit 1857 gibt es im Grossen Graben einen Baum. Dies erklärte Tierpark-Sprecherin Doris Slezak am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Er ist ein Gebrauchsobjekt, das bei Bedarf ersetzt wird.»

Die Bären sollen einen neuen Baum bekommen, versicherte Slezak. Der Ersatz erfolge «gemäss Absprache mit den Organisatoren des E-Prix». Abschliessend geklärt ist die Kostenfrage offenbar noch nicht. Die Stadtberner Regierung hatte im Vorfeld des Rennens wiederholt beteuert, dass sämtliche Kosten vom Veranstalter getragen würden.

Eine offene Rechnung haben allerdings auch die Organisatoren des Rennens. Sie machen geltend, durch Vandalenakte im Vorfeld der Veranstaltung sei ihnen ein Sachschaden von rund 400'000 Franken entstanden.

Umfrage läuft

Vor der Austragung des Rennens gab es zahlreiche Proteste und Beschwerden. Die Berner Bevölkerung dürfte auf die Entfernung des Baumes schlecht reagieren. Zumindest werden die Ergebnisse der derzeit laufenden Umfrage der Veranstalter dadurch nicht besser.

In einem Rundschreiben und auf ihrer Website schrieben die Veranstalter dazu: «Uns ist es ein grosses Anliegen zu erfahren, wie Sie das Rennen und die damit verbundenen Arbeiten erlebt haben. Ihre Rückmeldungen helfen uns, Abläufe für kommende Jahre zu optimieren.»

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