Heute Freitag fällt der Startschuss für das 58. Eidgenössische Schützenfest, das wegen der Coronapandemie ein Jahr später stattfindet als vorgesehen. Die Verschiebung ist nicht die einzige Änderung des Festes, das in Luzern geplant war. So schiessen die 32'000 Schützinnen und Schützen in ihren heimischen Ständen in der ganzen Schweiz und im Ausland.
Schützen
Schützen schiessen im Blickfeld der Aufsicht während des Königsfinals G300 Ordonnanz bei der 300 Meter Anlage des Eidgenössischen Schützenfestes am Samstag, 11. Juli 2015, in Raron, Wallis. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Anlass, der eigentlich alle fünf Jahre stattfindet, war ursprünglich im Grossraum Luzern geplant.

Anders als etwa das letzte «Eidgenössische», für das in Raron VS eine Infrastruktur aufgebaut worden war, hätte das Fest in der Zentralschweiz bereits dezentral an mehreren bestehenden Schiessanlagen ausgetragen werden sollen.

Wegen der Coronapandemie entschieden sich die Organisatoren erst für eine Verschiebung um ein Jahr und schliesslich auch dafür, das Pflichtprogramm in den Ständen der rund 1900 Vereinen auszutragen. Somit habe nun jeder einen Heimvorteil, sagte OK-Vizepräsident Philipp Bühler gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Einige Vereine legten ihre Schiessen in einem Stand zusammen, sie entscheiden, wann die Mitglieder ihre Programme absolvieren können. Die Vereine melden die Resultate sodann per Internet in eine Erfassungszentrale nach Balsthal SO - auch das ist eine Premiere an einem Schützenfest.

Dank der dezentralen Austragung können sich Auslandschweizerinnen und -schweizer die Anreise sparen: Rund 300 von ihnen absolvieren ihr Programm in der Ferne - vom kanadischen Vancouver bis nach Kapstadt in Südafrika.

Laut Bühler sagten wegen dem veränderten Austragungsmodus zwar rund 120 Vereine ihre Teilnahme ab. Gleichzeitig habe es spontan schon rund 90 Neuanmeldungen gegeben. Die Teilnehmerzahl hat in den letzten Jahrzehnten stetig abgenommen - kamen 1995 in Thun 70'000 Schiesssportler zusammen, waren es in Raron noch 44'000.

Die Pandemie wirkt sich auch auf das Budget aus, das bei 13 Millionen Franken liegt. Bühler rechnet mit einer schwarzen Null. Weil der gesamte Gastrobereich wegfalle, habe man etwa bei der Infrastruktur Kosten gespart.

Das Schützenfest endet am 11. Juli mit dem Schützenkönigausstich. Dieser findet auf den Schiessständen Emmen und Kriens statt und wird live übertragen. Der Schützenkönigin oder dem Schützenkönig 2021 winkt neben Ruhm und einer Medaille auch etwas vom Gabentempel - die Auswahl reicht vom Sportgewehr über Geschirrspüler bis zum Velo.

Nach dem sportlichen Abschluss gibt es vom 8. bis 17. Oktober doch noch ein Fest in der Messe Luzern. Dort wird auch der offizielle Festakt mit Fahnenübergabe und Verteidigungsministerin Viola Amherd nachgeholt.

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