Ein Ast ist in Basel auf ein Auto gestürzt. Die Lenkerin kam mit dem Schrecken davon – ihr Wagen war nicht mehr fahrtüchtig. Weitere Vorfälle seien möglich.
baum fällt
Ein Baum fällt um. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Basel ist ein Ast auf ein fahrendes Auto gestürzt, die Lenkerin blieb unverletzt.
  • Das Auto war nach dem Vorfall nicht mehr fahrtüchtig.
  • Laut Behörden könnten weitere solcher Vorfälle geschehen.

Ein Ast einer unter der Trockenheit leidenden Kastanie ist in Basel auf ein fahrendes Auto gestürzt. Die Lenkerin zog sich dabei keine Verletzungen zu. Ihr Wagen war danach allerdings nicht mehr fahrtüchtig. Behörden rechnen mit weiteren Astabbrüchen.

Der ungewöhnliche Unfall, den das Regionaljournal von Radio SRF am Montag publik machte, geschah am Freitagabend um etwa 21 Uhr auf der Kleinriehenstrasse. Die 72-jährige Automobilistin kam laut einem Polizeisprecher gerade aus der Garage des Claraspitals, als der Ast auf ihren Wagen krachte. Das Auto musste abgeschleppt werden.

Astabbrüche wegen Trockenheit

Bei Sturm kommen Astabbrüche im Stadtgebiet gelegentlich vor, doch am Freitag war es am Rheinknie nahezu windstill. Ursache für das Abbrechen des Astes war wohl die anhaltende Trockenheit: Wegen dieser reduzieren manche Bäume ihre Blattfläche und können ihre Äste teils nicht mehr mit Wasser versorgen, was zu Abbrüchen führen kann.

«Damit müssen wir wiederholt rechnen», sagt Stadtgärtnerei-Chef Emanuel Trueb zu trockenheitsbedingten Astabbrüchen. Die betroffene Kastanie steht auf öffentlichem Boden – damit haftet der Kanton bei Unfällen, sofern nicht nachzuweisen ist, dass alles unternommen worden war, um deren Geschehen zu verhindern. Der Kanton ist daher auch versichert.

Jene Kastanie war im Zuge der alljährlichen Kontrolle sämtlicher rund 27'000 Stadtbäume auf Allmend untersucht worden: dazu gebe es ein Protokoll. Laut Trueb war jedoch nichts aufgefallen; der Astfall habe ihn «überrascht». Entweder sei ein Detail übersehen worden, oder ein Schaden habe sich erst später und sehr schnell entwickelt.

Pilze stehen im Fokus

Im Fokus stünden Pilze, die teils sehr schnell und auch versteckt Bäume schädigen können. Denkbar sei hier etwa ein Weissfäulepilz als Übeltäter, schätzt Trueb. Bei den Baumkontrollen achte man immer auf Pilzbefall; sehr seltene Pilze würden im Labor bestimmt. Gefährlich wegen brüchiger Bäume sei jedenfalls die Stadt «grundsätzlich nicht».

Sicherheitshalber waren in diesem Frühling schon rund 40 Bäume notgefällt worden, die wegen Schäden des trockenen Sommers 2018 gar nicht mehr ausgetrieben hatten. Dieses Phänomen sei «absolut aussergewöhnlich», hält Trueb fest; er möge sich nicht an vergleichbares früher erinnern.

Zudem sei dies wohl «erst der Anfang»: Bei den diesjährigen Baumkontrollen erwartet Trueb, dass statt üblichen insgesamt rund 250 Bäumen 300 bis vielleicht 400 als ersatzreif eingestuft werden wegen Trockenheitsschäden.

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