Ein Basler Lehrer hat einen Schüler geohrfeigt und als «Arschloch» betitelt. Der Fall sorgt für viel Gesprächsstoff – einige haben Verständnis für ihn.
Die Menschen in Basel halten nichts von ohrfeigenden Lehrpersonen – zeigen aber auch Verständnis. - Nau.ch / Drone-Air-Media.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • In Liestal BL hat ein Lehrer einen Schüler geohrfeigt.
  • Bislang ohne Konsequenzen für den Lehrer, denn er arbeitet weiterhin an der Schule.
  • Der Fall spaltet die Gemüter – einige fordern die Entlassung, andere haben Verständnis.
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An der Sek Liestal BL ist es zu einem Vorfall gekommen, der für Furore sorgt: Ein Fachlehrer ohrfeigte während einer Schulreise einen Schüler. Und es kommt noch dicker: Danach soll er den 14-Jährigen auch noch als «Arschloch» beschimpft haben.

Konsequenzen für den Lehrer gab es keine, er unterrichtet in der gleichen Schule, die gleichen Klassen, den gleichen Schüler.

In Basel kommt das nicht überall gut an. «Eine Ohrfeige ist Gewalt, ich finde nicht, dass er an der Schule bleiben sollte», sagt Passantin Lilly zu Nau.ch. Doch manche haben auch Verständnis.

«Man muss Lehrer ein bisschen verstehen»

Spontan würde er sagen, ein Lehrer dürfe natürlich keinen Schüler schlagen, sagt auch Frank. Aber: «Man muss sich fragen, was den Lehrer dazu veranlasst hat.» Und er findet, «man muss den Lehrer vielleicht auch ein bisschen verstehen.»

Es komme darauf an, wie er heute dazu steht: «Zeigt er Reue, dass er das gemacht hat, oder ist ihm das egal?» Sage er, er würde es wieder tun, dann würde Frank ihn sofort aus dem Verkehr ziehen.

Auch Alain findet, man sollte zuerst einmal eine Verwarnung aussprechen, bevor man dem Lehrer kündigt. «Wenn es wieder vorkommen würde, müsste man die Konsequenzen ziehen.»

Finden Sie, dass eine Lehrperson die einen Schüler ohrfeigt, entlassen werden sollte?

Auch Lilly versteht, wie es dazu kommen kann – denn der Lehrberuf sei mit viel Stress verbunden. Das wisse sie von Lehrpersonen aus ihrem privaten Umfeld: «Es ist sicherlich nicht einfach, sich immer im Griff zu haben und professionell zu bleiben.»

«Kinder haben keinen Respekt mehr»

Alain sieht das ähnlich. Denn gerade, wenn die Erziehung nicht zuhause, sondern im Klassenzimmer stattfinden muss, könne es schwierig werden. «Dort sollte man mal ansetzen», sagt er zu Nau.ch.

Die Schulkinder hätten, ganz im Gegensatz zu früher, auch zu wenig Respekt vor den Lehrern, findet Frank: «Wenn der Lehrer etwas gesagt hat, sind früher alle ruhig strammgestanden – heute ist das nicht mehr so.»

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