Basel: Rote Biker-Köpfe wegen Limit an Parade
Die Biker-Parade in Basel wird dieses Jahr stark reglementiert. Behörden setzen erstmals ein striktes Teilnehmerlimit durch. Die Biker reagieren sauer.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Biker-Parade muss dieses Jahr die Obergrenze von 800 Teilnehmenden am Corso einhalten.
- Das sorgt für Kritik unter den Bikerinnen und Bikern.
- Das Justiz- und Sicherheitsdepartement will so längere Staus vermeiden.
Basel setzt für die diesjährige Biker-Parade (am Samstag) eine Obergrenze fest. Veranstalter Tom Buser darf strikt nur 800 Töfffahrerinnen und Töfffahrer zulassen. Die «Basler Zeitung» berichtet darüber. Im Vorjahr seien rund 1450 Töfffahrende mitgefahren, erlaubt wären nur 700 gewesen.
Die neu durchgesetzte Regulierung empfinden viele Bikerinnen und Biker als Affront. In den sozialen Medien sprechen sie vom «schleichenden Tod des Events».
Und: «Wären es Velos statt Bikes, gäbe es keine Regeln.» Einigen sei so die Lust an der Teilnahme ganz vergangen.

Buser hat nun extra Kleber drucken lassen, die Teilnehmende im Vorfeld für 20 Franken das Stück kaufen können. Wer keinen Kleber im Vorverkauf erwirbt, kann mit etwas Glück auch einen kostenlos vor Ort erhalten.
Veranstalter Buser selbst sagt in der «Basler Zeitung» zur verschärften Regelung: «Ich habe der Stadt gleich gesagt, dass dieses Limit eine dumme Idee ist.»
Staus und Umleitungen
Das Justiz- und Sicherheitsdepartement des Kantons Basel rechtfertigt die Begrenzung. Die Biker Days seien immer beliebter geworden, heisst es gegenüber der «Basler Zeitung».

Die Folge seien Staus und Umleitungen gewesen, weshalb die Kapazität angepasst werden musste. Immerhin: Man sei den Bikerinnen und Biker entgegengekommen, indem das Limit um 100 Plätze erhöht wurde.
Biker-Parade als Zeichen von Freiheit
Die Biker Days stehen aus Sicht von Buser für Unabhängigkeit und Freiheit. Er sieht die Parade als «eine Art Gegenbewegung» zum immer engeren gesellschaftlichen Korsett.
Für Bikerinnen und Biker aus ganz Europa soll das Festival in Basel ein Treffpunkt für echte Motorradleidenschaft sein.
Unterstützung nimmt ab
Die vergangenen Jahre sie die Unterstützung des Kantons nicht mehr ganz so euphorisch gewesen. Buser verweist auf die wirtschaftliche Bedeutung des Festivals. Es kommt daher die Frage auf, warum andere Events nicht so streng reguliert würden?
Er nennt als Beispiel die ESC-Parade oder den Slow Up, die ebenfalls für Strassensperrungen und Verkehrseinschränkungen sorgen.
Das Justiz- und Sicherheitsdepartement lässt verlauten: «Ein Corso wie jener der Biker Days ist nicht mit einer Veranstaltung wie dem Slow Up vergleichbar.»
Während der Slow Up die Strecke temporär sperre, müsse beim Biker-Corso jede Verzweigung einzeln geschlossen werden.