Basel: Angebliche Eskalation auf Baustellen sorgt für Wirbel
Am Freitag zogen rund 1000 Angehörige des Bausektors für einen Protestmarsch durch Basel. Kam es zu Ausschreitungen?

Das Wichtigste in Kürze
- Angeblich kam es im Rahmen von Bauarbeiter-Protesten in Basel zu Ausschreitungen.
- Maskierte und Bewaffnete sollen für Sachbeschädigungen gesorgt haben.
- Die Gewerkschaften weisen die Vorwürfe zurück.
Rund 1000 Angehörige des Bausektors demonstrierten am Freitag in Basel. Ihr Anliegen: Sie fordern einen neuen Landesmantelvertrag.
Der aktuelle Vertrag läuft in diesem Jahr aus, was rund 80'000 Beschäftigte betrifft. Die Gewerkschaften drohen mit einem Branchenstreik, sollte es zu keiner Erneuerung kommen.
An mehreren Baustellen soll es im Rahmen des Protests zu Ausschreitungen gekommen sein. Dies behauptet zumindest Daniel Allemann. Er ist der Verbandspräsident der Bauunternehmer Region Basel.
Gegenüber dem «SRF» sagt er, dass die Stimmung «sehr aggressiv» gewesen sei.
Insgesamt fünf Baustellen waren von Vorfällen betroffen gewesen, so Allemann: «Bei mehreren Baustellen haben sie verhindert, dass wir weiterarbeiten konnten. Sie haben zum Beispiel Stromkabel beschädigt.»
«Maskiert und mit Stöcken bewaffnet»
Die Gewerkschaftsbusse waren mit den Demonstranten von Baustelle zu Baustelle gefahren und sammelten Bauarbeiter für den Protestzug ein.
An einer Baustelle im Basler Hafengebiet sei die Situation dann eskaliert: «Dutzende Menschen sind maskiert und mit Stöcken bewaffnet ausgestiegen», äussert Allemann.
Sie hätten Mitarbeiter bedroht und mutwillig Sachbeschädigungen durchgeführt. Teilweise hätten sie Mützen mit den Gewerkschaftslogos der Unia und Syna getragen.
Bauarbeiter mutwillig eingesperrt?
Die Gewerkschaften hingegen weisen die Vorwürfe klar zurück. Patrik Felber, Sprecher von Unia, erklärt, dass Bauarbeiter unter Druck gesetzt worden seien von Vorgesetzten, nicht an der Demo teilzunehmen.
Dadurch seien die Stimmung aufgeheizt und der Aufruhr einiger Bauarbeiter herbeigeführt worden. «Wir hörten von Fällen, in denen Angestellte in Pausenräumen oder Baubaracken eingesperrt wurden», so Felber zum «SRF».
Jene hätten Mützen und Fahnen der Gewerkschaft getragen, seien aber nicht von der Unia gewesen.
Was schlussendlich wirklich an diesem Freitag geschah und die Unruhen auslöste, bleibt also unklar.










