Auch in Chur müssen über 100 Mieter Wohnungen räumen

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Chur,

Über 100 Mietende eines Hochhauses in Chur müssen bis Ende April raus. Laut der Liegenschaftsbesitzerin ist die Weiternutzung während der Sanierung unmöglich.

lacuna chur leerkündigung
70 Mietparteien eines Hochhauses im Churer Lacuna-Quartier müssen raus. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 70 Mietparteien eines Hochhauses in Chur müssen ihre Wohnungen räumen.
  • Die Besitzerin will die Liegenschaft sanieren, eine Weiternutzung ist nicht möglich.
  • Denn neue Balkone, Küchen, Badezimmer und Bodenheizungen sollen gebaut werden.

Zuerst Zürich, dann Bern und jetzt Chur: Auch in der Bündner Kantonshauptstadt ist es zu einer grossen Leerkündigung gekommen. Die 70 Mietparteien des Hochhauses an der Aspermontstrasse 19 müssen raus, über 100 Personen sind betroffen. Darüber berichtet die «Südostschweiz».

In den vergangenen Tagen waren die Kündigungen ins Haus geflattert. Spätestens Ende April 2026 müssen die Mieterinnen und Mieter ihre Wohnungen geräumt haben.

Das Hochhaus ist Teil des Lacuna-I-Quartiers, das 1966 erbaut wurde. Seither seien keine wesentlichen Sanierungen an der technischen Infrastruktur des Hauses durchgeführt worden, sagt Peter Pickel. Er ist der Leiter Immobilien der Asga Pensionskasse Genossenschaft, der das Hochhaus gehört. Jetzt soll es saniert werden.

Pickel nennt Heizleitungen mit Lochfrass und Wasserleitungen, die zu Trinkwasser mit niedrigerer Qualität führen, als Beispiele. Zudem seien bei einer Untersuchung Schadstoffe festgestellt worden, die nun professionell abgebaut werden müssten. Insgesamt bestehe ein potentielles Risiko, «aber keine unmittelbare Gefahr».

Weiternutzung nicht möglich

Eine Weiternutzung des Hochhauses während der Sanierung ist laut Pickel nicht möglich. Denn neben der reinen Sanierung würden auch die Wohnungen verbessert: Neue Küchen, neue Badezimmer, Bodenheizungen und neue Balkone soll es geben. Letztere führen dazu, dass es zwischenzeitlich grosse Löcher in den Aussenwänden geben werde, so Pickel.

Musstest du schon einmal wegen Sanierungen aus der Wohnung ausziehen?

70 Mietparteien werden also auf die Strasse gestellt. Pickel von der Asga betont, dass man umfassende Hilfeleistungen anbiete: beispielsweise ein Mieter-Care-Team, Vorzugsrecht bei einer Liegenschaftsverwaltung oder Hilfe bei der Wohnungssuche.

Im Dezember 2024 machten die sogenannten Sugus-Häuser in Zürich Schlagzeilen: Über 200 Menschen waren von der Leerkündigung betroffen. Vor wenigen Tagen wurde eine weitere Leerkündigung in Bern-Bümpliz publik.

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Kommentare

User #4284 (nicht angemeldet)

Der grösste Abzocker ist der Staat. Er verdient vom Hauskauf, von der Wohnungsmiete über das Auto, dem Brot und dem Käse bis zum letzten WC Papier der Rolle seine Steuern mit, um sie dann mit vollen Händen ins Ausland zu verschenken

User #3417 (nicht angemeldet)

Wollen wir nicht gleich Holzhütten bauen? Die halten auch gerade so 40-60 Jahre, sind aber biologisch abbaubar. Oder wir bauen wie im Mittelalter. Die Steinhäuser stehen noch heute.

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