Das Durchschnittseinkommen von Neurochirurgen beträgt 818'000 Franken. Auch in anderen Fachrichtungen sind die Erträge von Ärzten höher als erwartet.
Hausarzt  (Symbolbild)
Hausarzt (Symbolbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das mittlere Einkommen von Ärztinnen und Ärzten soll bei 257'000 Franken liegen.
  • Je nach Fachgebiet ist das Einkommen noch deutlich höher.

Das Einkommen der selbständigen Ärztinnen und Ärzte ist viel höher als bisher angenommen. Das zeigt eine Studie des Bundesamts für Gesundheit (BAG), die heute Montag veröffentlicht worden ist. Das mittlere Einkommen liegt demnach bei 257'000 Franken.

Je nach Fachgebiet ist das Einkommen noch deutlich höher. Neurochirurgen etwa haben ein Medianeinkommen von 697'000 Franken, Gastroenterologen eines von 627'000 Franken. Das Medianeinkommen bedeutet, dass die Hälfte der Gruppe mehr, die andere Hälfte weniger verdient.

Ärztinnen und Ärzten der Grundversorgung haben ein mittleres Einkommen von 237'000 Franken. Am wenigsten verdienen selbständige Fachärztinnen und Fachärzte mit 183'000 Franken in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und mit 195'000 Franken in der Psychiatrie und Psychotherapie.

Spitzenverdiener

Noch höher als das Medianeinkommen ist das Durchschnittseinkommen. Dieses beträgt in der Neurochirurgie 818'000 Franken, in der Gastroenterologie 684'000 Franken und in der Onkologie 600'000 Franken. Die Grundversorger verdienen durchschnittlich 264'000 Franken. Die Unterschiede entstehen, weil einige wenige Ärztinnen und Ärzte sehr viel mehr als das Medianeinkommen verdienen.

Die Studie basiert auf den AHV-pflichtigen Einkommen der Jahre 2009-2014. Die Einkommen der selbständigen Ärzteschaft dürften dabei eher unterschätzt werden, schreibt das BAG. Grund dafür ist, dass Einkäufe selbstständig Erwerbender in die Pensionskasse und Dividendenbezüge nicht AHV-pflichtig sind.

Die Studie zeigt auch, dass Fachärztinnen systematisch weniger verdienen als ihre männlichen Berufskollegen. Der Einkommensunterschied beträgt 29 Prozent. Dieser bleibe auch bestehen, wenn Berufserfahrung, Fachgebiet und Tätigkeitssektor berücksichtigt würden, schreibt das BAG.

Einkommen unterschätzt

Die Einkommen der selbständigen Ärzteschaft sind schon früher untersucht worden. Die Studien waren jedoch wegen methodischen Schwächen umstritten. Die zunehmende Teilzeittätigkeit war nicht berücksichtigt worden. In der neuen Untersuchung sind die Einkommen nun auf Vollzeitstellen standardisiert worden.

Zudem war die Abdeckung klein, was insgesamt dazu führte, dass die effektiven Einkommen unterschätzt wurden. Die vorliegende Studie beseitige diese Mängel, schreibt das BAG. Sie zeige, dass die auf Vollzeitstellen standardisierten Einkommen der selbständigen Ärzteschaft rund 30 Prozent über den bisher publizierten Zahlen lägen.

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