Bundesgericht

Anni Lanz rettete Asylant vor Erfrierungstod und wird nun bestraft

Noemi Schrag
Noemi Schrag

Basel,

Anni Lanz wollte einen frierenden Asylanten aus Domodossola in die Schweiz zurück bringen. Nun erhielt sie eine Strafe wegen Förderung der illegalen Einreise.

Anni Lanz
Anni Lanz vor dem Bezirksgericht Brig mit anderen Menschenrechtsaktivisten. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Anni Lanz wollte einen Flüchtling welcher nach Italien abgeschoben wurde retten.
  • Laut dem Bundesgerichts hätte Lanz eine Gefahr für den Flüchtling anders umgehen können.
  • Wegen Förderung illegaler Einreise wurde sie nun vom Bundesgericht in Lausanne verurteilt.

Anni Lanz ist ehemalige Sekretärin einer Migrationsorganisation und engagiert sich seit Jahrzehnten für Flüchtlinge. Im Februar 2018 wollte die Baslerin einen afghanischen Asylbewerber, welcher von der Schweiz nach Italien abgeschoben wurde, zurückbringen. Wie die «Aargauerzeitung» berichtet, wurde nun vom Bundesgericht die Strafe wegen Förderung der illegalen Einreise bestätigt.

Anni Lanz - die älteste Flüchtlingshelferin der Schweiz

Der junge Flüchtling war am Bahnhof in Domodossola bei Minustemperaturen dem Erfrieren nahe. Lanz sah keine Alternative den Mann, welcher bereits mehrere Suizidversuche hinter sich hatte, aus seiner Lage zu retten. Die älteste Flüchtlingshelferin der Schweiz erhielt einen Strafbefehl wegen Förderung illegaler Einreise, denn in Gondo wurden sie von Grenzwächtern gestoppt. Die heute 74-jährige erhielt eine Busse von 800 Franken und der Afghane musste zurück nach Italien.

Amnesty kritisiert, Nächstenliebe dürfe nicht kriminalisiert werden

Das Vergehen von Anni Lanz wurde zwar vom Kantonsgericht Wallis bestätigt, jedoch wurde es als leicht eingestuft. Dies wollte die Aktivistin aber nicht akzeptieren, so zog sie das Urteil weiter ans Bundesgericht. Doch auch in Lausanne haben die Richter den Vorfall gegen Lanz bestätigt.

Dies zeige, dass im Ausländerrecht sehr hart geurteilt werde. Es sei zu viel verlangt, alle Abklärungen von einer Person gleich am Ort zu treffen. Hilfe bei der italienischen Behörden, an einem Wochenende, zu suchen wäre so oder so praktisch undenkbar. So die Kritik von Amnesty International.

Kommentare

Weiterlesen

al-hol
8 Interaktionen
Nordosten Syriens
Wetter Garten
22 Interaktionen
Minus-Temperaturen
ubs dividende Anleihe
5 Interaktionen
Geldwäsche?

MEHR BUNDESGERICHT

Frauen Kinder
1 Interaktionen
Bundesgericht
1 Interaktionen
Köniz
bundesgericht lausanne
11 Interaktionen
Bundesgericht
ki bundesgericht richter
128 Interaktionen
Enthüllt

MEHR AUS STADT BASEL

FC Basel
Meister-Transfer
Basler Polizei
6 Interaktionen
Oft digitale Anzeigen