Abgeschossene Murmeli auf Klewenalp NW: Jetzt spricht der Jagdchef

Stéphanie Hofer
Stéphanie Hofer

Nidwalden,

Auf der Klewenalp NW wurden sieben Murmeltiere erschossen – weil sie keinen Platz mehr hatten. Nun sagt der Jagdaufseher: Es habe keine andere Variante gegeben.

Die Murmeli auf der Klewenalp im Kanton Nidwalden. Sieben wurden erschossen: vier im Juli geborene Murmeltiere, die beiden Eltern und der Grossvater. - Screenshot www.klewenalp.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf der Klewenalp im Kanton Nidwalden wurden sieben Murmeli abgeschossen.
  • Tierschützer wollten sie retten, nun mussten die Tiere sterben.
  • Nun sagt der Jagd- und Fischereiaufseher: Es gab keine andere Möglichkeit.

Auf der Klewenalp im Kanton Nidwalden wurden sieben Murmeltiere abgeschossen. Tierschützer hatten die Tiere eigentlich retten wollen, doch eine Meldung führte zu ihrem Tod.

Eine Tierschützerin hatten sich beim Veterinäramt gemeldet. Als dieser dann vor Ort die Lage analysierte, bemerkte der Kantonstierarzt, dass das Gehege für die sieben Tiere viel zu klein ist.

Doch ist das Grund genug, die Tiere zu töten? Hätten sie nicht einfach umplatziert werden können?

Murmeli Klewenalp NW
Das traurige Plakat am Murmeligehege auf der Klewenalp NW. - zVg

Niemand hatte Platz für die Tiere

Nau hat beim Fachstellenleiter Jagd und Fischerei des Kantons Nidwalden nachgefragt. «Murmeli sind Wildtiere», sagt Fabian Bieri. «Die Klewenalp-Bahn hat mit verschiedenen Orten, darunter dem Tierpark Goldau SZ, dem Murmeltierpark auf dem Grimsel BE und der Stanserhornbahn NW Kontakt aufgenommen.» Doch niemand habe Platz oder Bedarf gehabt, die Tiere zu sich zu nehmen.

Klewenalp NW
Die Aussicht von der Klewenalp NW. - Keystone

Wie die Betreiber der Bahn zudem gegenüber der «Luzerner Zeitung» angeben, wäre ein neues Gehege finanziell nicht in Frage gekommen. Dieses hätte bis zu 250'000 Franken gekostet, das Fünffache des Jahresgewinns der Bahn.

Murmeltiere dürfen nicht aus Umfeld gerissen werden

Das Problem sei aber auch gewesen, dass Murmeltiere in Familienverbänden leben. Sowohl Männchen als auch Weibchen haben jeweils eine eigene Rangordnung innerhalb der Familien. «Man kann sie nicht einfach auseinander nehmen und zu anderen Murmeli verschieben – dort würde es zu Rangkämpfen kommen, die bis zur Tötung eines einzelnen Tieres führen könnten», sagt Bieri.

Auch die Tiere in Freiheit auszusetzen, wäre nicht in Frage gekommen. «Die Murmeli sind jetzt kurz vor dem Winterschlaf.» Zuvor würden die Tiere also ihre Nester bauen. «In Freiheit hätten sie aber keinen solchen vorbereiteten Bau gehabt, dort wären sie kläglich verendet und erfroren», so Bieri.

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