Aargauer Altbau-Bewohner blechen bis zu 10'000 Franken für Strom

Schlechte Energiewirtschaft, veraltete Geräte: In Laufenburg AG steigt der Strompreis im kommenden Jahr um mehr als 150 Prozent an.

Das Wichtigste in Kürze

Die Heizkosten werden in der Schweiz deutlich höher ausfallen als im Vorjahr.
Im Aargau müssen die Anwohner teilweise mehr als 150 Prozent Preisanstieg verdauen.
Besonders hart trifft es jene, die mit Elektro-Öfen heizen.

Die steigenden Energiepreise gehen auch an der Schweiz nicht spurlos vorüber. Im kommenden Jahr werden die Menschen deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen, um die Stromrechnung zu begleichen.

Besonders dramatisch steigt der Preis etwa in Laufenburg AG, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Im Schnitt müssten die Anwohner mit einem Anstieg von mehr als 150 Prozent rechnen, der zweithöchste Preissprung im ganzen Kanton.

Ein Grund dafür ist auch ein Versäumnis der Stadt, die den Strom zu spät und zu schlechten Konditionen gekauft hat. Verschärft wird die Lage aber noch durch die veralteten Heizanlagen in der Laufenburger Altstadt.

«Wir haben zu lange gewartet»

Denn dort werden rund 100 Gebäude mit Elektro-Öfen beheizt, sie sind nicht ans Fernwärmenetz angeschlossen. Ein Haushalt, der mit einem solchen Elektro-Ofen heizt, müsse demnach jährliche Stromkosten von bis zu 10'000 Franken befürchten.

Elektro-Ofen Heizkosten Schweiz — Elektro-Öfen sind angesichts der hohen Strompreise eine teure Heiz-Lösung. (Symbolbild) - Keystone

Christian Rüede, Laufenburger Vizeammann und Präsident der Elektrakommission, erklärt: Man habe zu lange zugewartet, um den Strom einzukaufen. Wegen der Pandemie wartete man ab und hoffte auf eine Beruhigung des Marktes.

Werden Sie wegen der Energiekrise beim Heizen sparen?

«Dann begann der Krieg in der Ukraine, und die Strommarktpreise stiegen explosionsartig», so Rüede. «Im Nachhinein ist klar: Wir haben zu lange gewartet mit dem Kauf. Einen derartigen Preisanstieg gibt man nur sehr ungern weiter.»