Der Kanton Aargau intensiviert seine Bemühungen, Flüsse und Seen vor der invasiven Quaggamuschel aus dem Schwarzmeergebiet zu schützen.
Quaggamuschel
Die Quaggamuschel breitet sich weiter aus. - keystone
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Der Kanton Aargau verstärkt den Kampf zum Schutz seiner Flüsse und Seen vor der schädlichen und aus dem Schwarzmeergebiet stammenden Quaggamuschel. Informationstafeln sollen aufklären: Boote und Ausrüstung sollen vor dem Wechsel von einem Gewässer ins andere kontrolliert und gereinigt werden.

«Vorsicht blinde Passagiere»: So lautet die Botschaft des Plakatsujets an den Gewässern des Kantons. Wer Boot fährt, Wassersport betreibt oder fischt, kann unbeabsichtigt dazu beitragen, dass sich invasive gebietsfremde Tier- und Pflanzenarten in unseren Flüssen und Seen ausbreiten. Dies hält das kantonale Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) fest.

Die invasive Quaggamuschel breitet sich demnach seit 2014 in der Schweiz rasant aus. Sie ist zwar nur wenige Zentimeter gross, kann aber sehr grosse Schäden an Infrastruktur und Ökologie anrichten. Auch andere Arten wie Schwarzmeergrundeln, aber auch Kleintiere oder Wasserpflanzen, können einheimische Arten bedrängen und das Ökosystem stark beeinflussen.

Invasive gebietsfremde Tiere oder Pflanzen würden unbeabsichtigt aus anderen Gewässern eingeschleppt, wenn sie an Booten oder Wassersport- und Fischerei-Ausrüstung haften blieben, hiess es. Auch im Wasser, das sich im Bootsrumpf sammle, könnten mit dem blossen Auge kaum sichtbare Lebewesen mitreisen.

Erste Erfolge durch Reinigungspflicht

Als erster Kanton führte der Aargau per 1. Mai 2021 für Schiffe am Hallwilersee eine Reinigungspflicht ein. Gleichzeitig startete er eine Informationskampagne. Die kantonalen Behörden bewerten diese als Erfolg.

Der Hallwilersee sei nach heutigem Kenntnisstand weder von der Quaggamuschel noch von den beiden in der Schweiz vorkommenden Schwarzmeergrundel-Arten befallen, hält das BVU fest. Dies sei eine gute Nachricht.

Wenn eine invasive Tier- oder Pflanzenart einmal in ein Gewässer gelangt sei, sei es kaum möglich, sie wieder loszuwerden. Deshalb sei es wichtig, die Flüsse und Seen frei von invasiven Arten zu halten.

Nach heutigem Wissensstand sei der Hallwilersee weder von der Quaggamuschel noch von den beiden in der Schweiz vorkommenden Schwarzmeergrundel-Arten befallen, hielt das BVU fest. Das sei eine gute Nachricht.

Wenn eine invasive Tier- oder Pflanzenart einmal in ein Gewässer gelangt sei, sei es kaum möglich, sie wieder loszuwerden. Daher sei es wichtig, die Flüsse und Seen von ihnen freizuhalten.

Weitere Kantone folgen dem Beispiel

Mittlerweile gilt auch in allen Kantonen der Zentralschweiz eine Reinigungspflicht für Schiffe, die das Gewässer wechseln. Der Kanton Luzern setzte diese Massnahme auf den 1. Mai in Kraft. Das Kantonsparlament will noch einen Schritt weitergehen: Im Juni überwies der Kantonsrat ein SP-Postulat, das den Regierungsrat beauftragt, ein Verbot für Einwasserung von Wanderbooten zu prüfen.

Die Schutzmassnahmen im Kanton Luzern haben letztlich Auswirkungen auf den Aargau: Das Wasser aus dem Vierwaldstättersee und Zugersee sowie aus dem Baldegger- und aus dem Sempachersee fliesst in den Aargau.

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