Ein Gericht im Kanton Aargau verurteilte einen 47-jährigen Mann. Er hat demnach im Darknet Kinderpornografie verbreitet und auch selbst solche erstellt.
Tinder Phone Natel
Ein Mann am Handy. (Symbolbild). - Getty

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein 47-Jähriger ist im aargauischen Bremgarten schuldig gesprochen worden.
  • Der deutsche Staatsbürger hat Kinderpornografie geteilt und selbst Kinder gefilmt.
  • Der Staatsanwalt spricht vom «Pablo Escobar der Kinderpornografie».
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Das Bezirksgericht Bremgarten AG hat einen 47-jährigen Mann verurteilt. Der Grund sind Vergehen im Bereich der Kinderpornografie.

Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, handelt es sich beim Täter um einen IT-Fachmann mit deutscher Staatsbürgerschaft. Er soll im Darknet ein Forum namens «Babyclub» betrieben haben. Seit 2020 wurden 4510 Porno-Bilder und -Videos geteilt – von «Babys und Kleinstkindern», wie es heisst.

Gericht
Ein Aargauer Gericht hat einen Deutschen wegen Kinderpornografie verurteilt. (Symbolbild)
Handy
Der 47-Jährige hat ein Forum namens «Babyclub» betrieben. (Symbolbild)
Park
In Pärken hat er mit einer verstecken Kamera sogar selbst nackte Kinder gefilmt. (Symbolbild)

Auch über Chats wurde pornografisches Material ausgetauscht. Insgesamt fanden Ermittler auf der Festplatte des Mannes 1,4 Millionen Dateien mit pornografischem Inhalt.

Doch nicht nur im Netz soll der 47-Jährige aktiv gewesen sein. Er hat offenbar auch selbst pornografische Bilder und Videos aufgenommen. Mit einer versteckten Kamera habe er in öffentlichen Pärken nackte Kleinkinder beim Baden gefilmt. Genau gesagt entstanden so 45 pornografische Dateien.

Wie die Zeitung weiter schreibt, widerspricht der Deutsche den Vorwürfen kaum. Er betont einzig, dass die 1,4 Millionen Dateien grösstenteils Sicherungskopien waren. Nur etwa ein Fünftel seien Originale.

Täter ekelt sich selbst über Chatverläufe

Zu seinen Absichten sagt der IT-Fachmann vor Gericht: «Ich wollte Gleichgesinnte zusammenbringen.» In Chats haben die Nutzer des Forums sexuelle Fantasien ausgetauscht. «Es ging darum, andere und mich aufzugeilen», sagt der Betreiber.

Als er die Nachrichten wieder gelesen habe, habe er sich selbst geekelt, gibt der Mann zu. Zudem beteuert er, dass er real nie Kinder missbraucht habe.

Braucht es aus Ihrer Sicht härtere Strafen für Kinderpornografie?

Der Staatsanwalt findet in seinem Plädoyer dennoch deutliche Worte: «Der Beschuldigte war der Pablo Escobar der Kinderpornografie.» Das Forum sei eine «Brutstation für Pädophile» gewesen.

Das Urteil: Der Deutsche erhält eine unbedingte Freiheitsstrafe von fünf Jahren sowie einen Landesverweis von zehn Jahren. Weiter muss er die Verfahrenskosten übernehmen und er muss in Therapie.

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