Der Flüchtling Nazari Juma Khan (25) muss für seine Unterkunft in einer Zivilschutzanlage 550 Franken bezahlen. Dabei bekommt er nur eine Matratze in einem Massenlager.
Für eine Matratze soll ein Flüchtling 550 Franken bezahlen.
Für eine Matratze soll ein Flüchtling 550 Franken bezahlen. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein afghanischer Flüchtling muss für seine Unterkunft in einer Zivilschutzanlage 550 Franken bezahlen.
  • Die Firma ABS sieht diesen Preis als angemessen, denn der 25-Jährige verdiene genug Geld.
  • Der Verein Netzwerk Asyl Aargau sagt, das sei ein absoluter Wucherpreis.

Vor zwei Jahren flüchtete Nazari Juma Khan aus Afghanistan in die Schweiz. Der 25-Jährige gilt als Vorzeige-Flüchtling: Er spricht bereits erstaunlich gut Deutsch, arbeitet zu 30 Prozent bei Ikea und verdient dabei 1000 Franken, wie «SRF» berichtet. Die Behörden glauben, dass er sich damit keine eigene Wohnung leisten kann. Deshalb ist er mit rund 20 anderen Männern in der Zivilschutzanlage in Würenlos AG einquartiert.

Khan bezahlt hier 550 Franken für ein Bett in einem Massenlager. Die Firma ABS betreibt die Unterkunft und findet, die Miete sei nicht zu teuer. «Weil er vorläufig aufgenommen ist, muss er entsprechend wie eine Art Marktpreis bezahlen», sagt Hans Klaus, Sprecher von ABS, zu «SRF». Eigentlich sei die Unterkunft nicht vorgesehen für Personen, die bereits arbeiten.

Patrizia Bertschi des Vereins Netzwerk Asyl Aargau stimmt der Argumentation der Firma ABS nicht zu. Flüchtlinge in derselben Situation wie Nazari Juma Khan müssen normalerweise etwa 300 Franken bezahlen. 550 Franken seien ein absoluter Wucherpreis.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

SRFIkea