Die 40. Patrouille des Glaciers steht vor der Tür, doch die Freude wird von einem tragischen Vorfall überschattet.
Patrouille des Glaciers
Teilnehmer am Patrouille des Glaciers. (Archivbild) - dpa

Die 40. Patrouille des Glaciers startet in der kommenden Woche. Fast 4900 Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden von Zermatt VS oder Arolla VS nach Verbier VS laufen. Überschattet ist der Anlass vom Tod von einer Tourengängerin und fünf Tourengängern am Berg Tête Blanche auf der Strecke des Rennens.

Insgesamt nehmen 1633 Dreierteams an der diesjährigen Patrouille des Glaciers teil. Das Organisationskomitee teilte mit, die Anmeldungen würden etwa jenen von 2022 gleichen. Die Startfelder seien voll. Je nach Kategorie erfolgen die Starts zwischen Dienstag und Samstag.

Die erfahrensten Sportlerinnen und Sportler starten in 713 Teams in Zermatt, um die 57,5 Kilometer lange Strecke mit ihren 4386 Aufstiegsmetern in Angriff zu nehmen. Die anderen 920 Dreierteams starten in Arolla auf der kürzeren Strecke, die auf 29,6 Kilometern 2200 Höhenmeter Aufstieg beinhaltet. Rekorde gab es letztmals im Jahr 2018 als eine Patrouille die lange Strecke in nur noch nie dagewesenen Zeit bewältigte.

Aufgeben ist keine Option

Bei der letzten Durchführung 2022 mussten fast ein Viertel der in Zermatt Gestarteten aufgeben. Dieses Jahr soll sich das nicht wiederholen. Das Organisationskomitee weist darauf hin, dass die Abbrüche 2022 vor allem auf den Schneemangel zurückzuführen waren.

Dieser zwang die Teilnehmer, mehrere Kilometer zu laufen und die Ausrüstung zu tragen. Einige Beobachter orteten aber fehlendes Training und mangelnde Bergkenntnisse als Aufgabegrund. Sie forderten darum Trainingstage. Darauf gingen die Organisatoren nicht ein. Ausbildung und Training würden die Teilnehmer selber gestalten.

Tragödie überschattet das Rennen

Im Vorfeld der Patrouille des Glaciers kam es im März im Wallis zu einem Drama. Eine Alpinistin und fünf Alpinisten wurden auf der Patrouillen-Strecke an der Tête Blanche von widrigem Wetter überrascht. Die fünf Männer fand man tot, von der Frau fehlt nach wie vor jede Spur.

Die Patrouille-Organisatoren äussern sich nicht zum Drama, gedachten der Opfer aber am Mittwoch an einer Gedenkfeier auf dem Friedhof von Orsières VS. Sie findet für drei Mitglieder einer Patrouille statt, welche an diesem Tag vor 75 Jahren unweit der Tête Blanche tödlich verunglückten. Sie waren in eine Gletscherspalte gestürzt.

Das Gedenken läutet jeweils die Patrouille des Glaciers ein und steht nur Militärpersonen offen. Die Ausgabe 2024 steht unter dem Kommando von Brigadier Christian Sieber. Mit mehr als 1600 Wehrleuten übernimmt die Armee die gesamte Organisation des hochalpinen Rennens, insbesondere die Sicherheit der Strecke und der Läuferinnen und Läufer.

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