41-Jähriger soll Liebhaber in Zürcher Hotel niedergemetzelt haben
Vor dem Bezirksgericht Zürich muss sich heute Freitag ein 41-jähriger Mann verantworten, der vor zwei Jahren seinen Liebhaber in einer regelrechten Gewaltexplosion ermordet haben soll. Die Liste der Verletzungen ist fast drei Seiten lang.

Das Wichtigste in Kürze
- Laut Anklage hatte sich der Brasilianer in der Nacht zum 1. November mit seinem späteren Opfer verabredet und fuhr gegen Morgen mit ihm per Taxi zu einem Business Hotel.
Der damals 39-Jährige und der 48-jährige Portugiese wohnten beide im Kreis 4 und hatten sich zuvor schon mehrmals getroffen. Kennengelernt hatten sie sich über die Dating-App «Grindr».
Im Hotelzimmer hätten die beiden Sex gehabt und Drogen konsumiert, schreibt die Staatsanwältin in der Anklageschrift. Irgendwann zwischen 7 und 9 Uhr sei es dann zur Attacke gekommen. Der Beschuldigte habe den 48-Jährigen «mit überschiessender Gewalt und sinnloser Brutalität» mit Fäusten und Füssen, mit einem Stock oder dergleichen sowie messerähnlichen Gegenständen traktiert.
Die Fachleute der Rechtsmedizin stellten im Nachhinein Dutzende teils schwerste Verletzungen an Kopf und Hals, am ganzen Körper sowie an Armen und Beinen fest. Darunter waren etwa ein zertrümmerter Gesichtsschädel, ein gebrochener Kehlkopf, tiefe Schnittwunden und ein halb abgerissenes Ohr.
Das Opfer erstickte an eingeatmetem Blut, verlor aber auch viel Blut wegen einer Verletzung der Halsschlagader. Der Beschuldigte habe um die tödlichen Folgen seines Vorgehens gewusst und sie gewollt - oder zumindest in Kauf genommen, schreibt die Anklägerin.
Nach der Tat habe sich der Beschuldigte saubere Kleider des Opfers angezogen und sei mit dem Bus nach Hause gefahren. Am Nachmittag entdeckte eine Putzfrau den Toten im Hotelzimmer.
Am Abend des folgenden Tages wurde der Beschuldigte festgenommen. Er sitzt seither im Gefängnis. Anklage und Verteidigung geben ihre Anträge erst beim Prozess bekannt. Dieser dürfte zwei Tage dauern. Der zweite Verhandlungstag ist für den 19. November vorgesehen.