1000 Schüler verwandeln Waisenhausplatz in Blumenmeer

Andrea Bauer
Andrea Bauer

Bern,

Die NMS Bern verwandelte den Waisenhausplatz in ein farbenfrohes Kunstwerk zum 40. Todestag der Schweizer Künstlerin Meret Oppenheim.

Ein buntes Blumenmeer aus Kreide
Ein buntes Blumenmeer aus Kreide: Rund 1000 Lernende und Studierende der NMS Bern gestalteten den Waisenhausplatz zum 40. Todestag von Meret Oppenheim. - Danielle Liniger

Rund 1000 Schülerinnen, Schüler, Studentinnen und Studenten der NMS Bern haben kürzlich den unteren Waisenhausplatz in ein einziges buntes Blumenmeer verwandelt – aus Kreide, im Gedenken an die Schweizer Künstlerin Meret Oppenheim.

Mit der temporären Aktion erfüllten die jungen Menschen einen Wunsch, den die 1985 verstorbene Surrealistin selbst nie wahr werden lassen konnte.

Ein lebendiges Vermächtnis

Als Meret Oppenheim 1983 ihren nach ihr benannten Brunnen in Bern einweihte, sprach sie von einem Werk, das Freude bereiten solle, so «wie ein Garten».

Der Brunnen, mit seinen ständig sprudelnden und sich wandelnden Wasserkaskaden, verstand die Künstlerin als etwas Lebendiges, das mit den Menschen und der Zeit wächst. Doch die Idee eines dazugehörigen Gartens blieb unerfüllt.

Nun aber, 40 Jahre nach ihrem Tod, griffen die Lernenden und Studierenden der NMS Bern diesen Gedanken auf. Mit bunter Strassenkreide zeichneten sie rund um den Meret-Oppenheim-Brunnen Blumen, Ranken und ornamentale Formen.

So entstand mitten in der Stadt ein kollektives «Gartenkunstwerk», das für einige Stunden die Passantinnen und Passanten überraschte und den Platz in eine blühende Wiese verwandelte.

Generationenübergreifende Kunst

Info

Meret Oppenheim, Ikone des Surrealismus

Meret Oppenheim (1913 – 1985) zählt zu den bedeutendsten Künstlerinnen der Schweiz. Mit ihrer berühmten «Pelztasse» («Déjeuner en fourrure», 1936) schrieb sie Kunstgeschichte und wurde international bekannt. Ihr Werk überschritt immer wieder Grenzen zwischen Alltag, Kunst und Fantasie. In Bern lebt ihr Vermächtnis im Meret-Oppenheim-Brunnen weiter – nun auch in der Erinnerung an eine bunte Blumenwiese aus Kreide, geschaffen von jenen, die vielleicht ihre eigenen Träume von Kunst erst noch verwirklichen werden. 

Die Aktion war mehr als ein kreativer Schul-, beziehungsweise Hochschulanlass. Sie zeigte, wie die Auseinandersetzung mit Kunst neue Formen finden kann.

«Wir wollten Meret Oppenheim einen Wunsch erfüllen und gleichzeitig einen Ort der Freude schaffen. Genauso, wie sie es sich vorgestellt hatte», sagt Tobias Löhrer, Mitglied der Geschäftsleitung der NMS Bern.

Seine Bildungsinstitution vereint Lernende vom Kindergarten über das Gymnasium und die Fachmittelschule bis hin zur Hochschule.

«Dass sich fast 1000 von ihnen an der Aktion beteiligten, verlieh dem Gedenken besondere Kraft. Das temporäre Blumenmeer wurde so zu einem Symbol dafür, wie Kunst generationenübergreifend weiterlebt», zeigt sich Tobias Löhrer begeistert.

Eine Institution mit Geschichte

Die NMS Bern, die im kommenden Jahr ihr 175-jähriges Bestehen feiert, versteht Bildung als Brücke zwischen Tradition und Gegenwart.

Die Aktion zum 40. Todestag Oppenheims reiht sich ein in eine lange Reihe von Projekten, mit denen die Institution ihre Verankerung in der Stadt Bern sichtbar macht.

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