Ein britisches Ehepaar hat sich seit den 1970er-Jahren um insgesamt 150 Pflegekinder gekümmert – und sie wollen nicht aufhören.
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Ein Ehepaar, das bereits 150 Pflegekinder versorgt hat, will ihren Schützlingen primär Sicherheit vermitteln. (Symbolbild) - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein britisches Ehepaar wurde für ihren Einsatz mit Pflegekindern ausgezeichnet.
  • In den letzten 40 Jahren haben sie 150 Kinder temporär aufgenommen.
  • «Es geht nicht um uns, sondern um die Kinder, die wir betreuen», sagen sie.
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Margaret und Robert Isdale aus der britischen Stadt Grantham sind keine gewöhnlichen Achtzigjährigen. Seit ihrem ersten Pflegekind im Jahr 1978 haben sie über 150 Kinder aufgenommen und betreut. Nun erhielten sie einen besonderen Preis für ihr Lebenswerk.

Dabei handelt es sich um eine renommierte Auszeichnung, die staatlich vom Lincolnshire County Council vergeben wird. Doch auch angesichts des Preises denken die Isdales nicht darüber nach, in Rente zu gehen: Sie wollen weiterhin Kinder aufnehmen. «Wir geniessen es einfach und ich kann mir jetzt nicht vorstellen, es nicht mehr zu tun», erklärt Margaret laut «BBC».

Aktuell kümmert sich das Paar, das seit 58 Jahren verheiratet ist, um ein acht Monat altes Baby. Sie haben auch zwei eigene Kinder grossgezogen.

Bescheidene Haltung trotz grosser Leistung

Robert Isdale zeigte sich demütig gegenüber ihrer Auszeichnung: «Es ist wirklich sehr berührend. Es geht aber nicht um uns, sondern um die Kinder, die wir betreuen – sie sind die Wichtigen.» Viele der Kinder seien letztlich zu ihren leiblichen Eltern zurückgekehrt oder adoptiert worden.

Das Ehepaar erinnert sich noch gut an ihr erstes Pflegekind, das ein 14-jähriges Mädchen war. Sie blieb nur eine Woche bei ihnen, bevor sie zu ihren leiblichen Eltern zurückkehrte.

Abschied fällt nicht schwer

Im Laufe der Jahre haben die Isdales auch Kinder mit speziellen Bedürfnissen betreut. Darunter war unter anderem ein Bub, der eine Nierentransplantation benötigte. Wochenlang lag er im Spital, die Isdales waren stets an seiner Seite.

«Man ist da, um ihnen Sicherheit zu vermitteln und ihnen das Gefühl zu geben, Teil einer Familie zu sein.» Das sagte Robert laut «BBC». Oftmals wurden sie gefragt, ob es nicht herausfordernd sei, sich von den Kindern wieder verabschieden zu müssen. Doch das sehen die Isdales anders: Es sei der lohnendste Moment, wenn ein Kind den neuen oder leiblichen Eltern übergeben werden kann.

Isdales adoptierten eine Tochter

Im Jahr 1987 adoptierten die Isdales ein Mädchen, nachdem sie es drei Jahre lang als Pflegeeltern betreut hatten. «Sie wuchs uns einfach ans Herz», erklärt Margaret.

Das Mädchen wurde mit Down-Syndrom und einer komplexen Herzerkrankung geboren. Ärzte prognostizierten eine sehr kurze Lebensspanne von wenigen Monaten. Im Endeffekt starb sie jedoch im Jahr 2005 im Alter von 21 Jahren.

Könnten Sie sich vorstellen, Pflegekinder aufzunehmen?

Gemeinsam mit ihrer Adoptivtochter reiste die Familie um die ganze Welt. Robert erinnert sich: «Sie hat uns viel beigebracht. Sie war liebenswert, hatte einen guten Sinn für Humor und war immer bei uns.»

Trotz allem haben die beiden keine Pläne, ihren Pflegedienst zu beenden. Solange ihre Gesundheit es zulässt, wollen sie weiterhin Kinder betreuen.

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BBC