Der Seeadler-Bestand erholt sich in Europa. Aufgrund der steigenden Population hat sich erstmals wieder ein Pärchen in Belgien niedergelassen.
Seeadler
Ein Seeadler-Pärchen. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Europaweit erholt sich allmählich die Population der Seeadler.
  • Ein Pärchen hat sich in Westflandern niedergelassen.
  • Dort schlüpfte im April mindestens ein Küken.
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Ein Erfolg in der Artenvielfalt: Zum ersten Mal seit 500 Jahren hat ein Seeadler-Pärchen wieder in Belgien gebrütet. Mindestens ein Küken erblickte auf einem Brutplatz in Westflandern das Licht der Welt. Wie «Birdguides» verkündet, ist es am 18. April im Naturschutzgebiet De Blankaart geschlüpft.

Seit einem halben Jahrhundert waren Seeadler in Belgien nur noch als seltene Winter- und Durchzugsgäste zu sehen. Dass sie in dem Land dort nun auch wieder brüten, ist dem Populationsanstieg in den Nachbarländern zu verdanken: Nachdem der Bestand sich in den Niederlanden erholte, siedelten Paul und Betty nach De Blankaart über.

Sperrbereich: Paul und Betty sollen in Ruhe brüten können

Um das belgische Nest von Paul und Betty wurde daraufhin von lokalen Naturschützern ein Sperrbereich eingerichtet. Dieser wird sehr ernst genommen – ein Verstoss kostet satte 500'000 Euro (knapp 490'000 Franken).

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Die Art, die von Grönland bis Ostsibirien und Japan global vertreten ist, ging in Europa seit dem 19. Jahrhundert deutlich zurück. Erst Schutzmassnahmen, die Sanierung von Gewässern sowie Verbote bestimmter Chemikalien liessen sie seit 1970 wieder ansteigen. Seitdem gibt es etwa 6000 Paare in Europa, von denen über die Hälfte auf Norwegen und das europäische Russland entfällt.

Deutschland: Wieder 700 Paare im Jahr 2010

In Grossbritannien, Irland, Dänemark und am Genfersee wurde der Seeadler neu angesiedelt. Seit 2011 brütet er wieder in der französischen Region Lothringen – vorher war er auch aus Frankreich vollständig verschwunden. Die deutsche Population stieg von 160 Paaren (1990) auf 700 Paare im Jahr 2010.

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