Während der russischen Besatzung Butschas blieb eine Tierärztin in der Stadt. Sie konnte über hundert Haustiere retten.
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Ein ukrainischer Soldat steht in Butscha neben zerstörten russischen Panzern. Nach dem Rückzug der russischen Truppen kamen dort zahlreiche Kriegsverbrechen ans Licht. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine ukrainische Tierärztin rettete zahlreiche Haustiere in Butscha.
  • Die Stadt stand unter russischer Besatzung.
  • Die Frau wird nun in der Ukraine als Heldin gefeiert.
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Die meisten Bewohner von Butscha, einem Vorort der Kiew, haben die Stadt bereits verlassen, als russische Truppen Ende Februar einmarschieren. So auch ein Teil der Familie Mykytiuk. Der Ehemann, ein IT-Programmierer, schliesst sich der ukrainischen Armee an und die Kinder werden nach Australien zu Bekannten gebracht.

Nur die 36-jährige Ehefrau Mariia bleibt. Die Tierärztin besitzt in der Stadt ein eigenes Tierheim und entscheidet sich, für die Tiere in Butscha zu bleiben. Das berichtet die englische Zeitung «Daily Mail».

Ukraine Krieg
Die meisten Haustiere wurden von ihren Besitzern in Butscha zurückgelassen. - Keystone

Eine Heldenmission beginnt: Jeden Tag vor Sonnenaufgang schleicht Mariia aus dem Keller. Sie ist nur mit einem Hammer bewaffnet und trägt Hundefutter bei sich, um die verängstigten Tiere anlocken zu können.

Die meisten Haustiere wurden in Butscha zurückgelassen

Die meisten der 35'000 Bewohner mussten auf der Flucht ihre Tiere zurücklassen. «Es war furchtbar», sagt sie. «Die Tiere weinten und liefen völlig einsam und verloren herum.» Teils wurden die Hunde von den russischen Soldaten erschossen.

Ihre Aktion macht in der Gegend schnell die Runde und jeden Tag bringen Menschen verletzte Tiere zu Mariia. Während in der Nacht die Temperaturen unter null sinken, kuscheln sich die Tiere an Mariia und halten sie warm.

Haben Sie Haustiere?

Rund 120 Hunde und Katzen hat die Tierärztin gerettet. Einige der Nachbarn sind inzwischen zurückkehrt und wurden mit ihren Tieren wiedervereint. Gegenüber der Zeitung sagt Mariia: «Sie nennen mich eine Heldin, aber ich bin mir nicht sicher. Ich mache nur meine Arbeit, und ausserdem glaube ich, dass es die Tiere waren, die mich gerettet haben.»

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