Hari Budha Magar ist der erste Mann, der den Mount Everest ohne Beine bestiegen hat. «Es war alles gefroren», sagt er über seine Zeit am höchsten Berg der Welt.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Hari Budha Magar hat als erster Mann ohne Beine den Mount Everest bestiegen.
  • «Alle meine Jacken waren völlig durchgefroren», sagt er über sein Abenteuer.
  • Der Nepalese hatte seine Beine in Afghanistan verloren.
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Vor 13 Jahren verlor Hari Budha Magar bei einer Explosion in Afghanistan beide Beine. Dort stand er als Gurkha, als nepalesischer Soldat im Dienste Grossbritanniens, im Einsatz. Am vergangenen Freitag ging für Budha Magar ein Traum in Erfüllung: Als erster Mensch bezwang er den Mount Everest ohne Beine.

«Alle meine Jacken waren völlig durchgefroren»

Budha Magar wollte bereits 2018 den höchsten Gipfel der Welt besteigen. So richtig los ging es aber erst dieses Jahr. Mitte April begann der Nepalese mit dem Aufstieg.

Die ersten 18 Tage bestanden allerdings nur aus Warten. Erst als das Wetter drehte, konnte sich das Team vom Basislager aus weitergehen.

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Hari Budha Magar hat als erster Mann ohne Beine den Mount Everest bestiegen.
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«Alle meine Jacken waren völlig durchgefroren», so Budha Magar.
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Der Nepalese hat seine Beine vor 13 Jahren in Afghanistan im Einsatz für die Briten verloren.

Budha Magar spricht mit der Nachrichtenagentur «PA» über die Bedingungen am Mount Everest. «Alle meine Jacken waren völlig durchgefroren. Es war alles gefroren, sogar unser warmes Wasser, das wir in die Thermoskanne gefüllt hatten.»

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Regierung wollte Klettertouren für Behinderte verbieten

Der Nepalese, der heute im englischen Canterbury lebt, traf der Verlust seiner Beine schwer. «Es war eine ziemlich harte Zeit», zitiert ihn der «Guardian». «Irgendwann habe ich einfach zu viel getrunken, um meine Schmerzen und Emotionen und all diese Dinge zu kontrollieren», so Budha Magar. Er habe einige Male versucht, sich das Leben zu nehmen.

In Nepal würden viele Menschen Behinderungen als Sünde ansehen, erklärt er. «Ich habe das selbst geglaubt. So bin ich aufgewachsen.» Heute setzt sich Budha Magar in seiner Heimat für behinderte Menschen ein.

So etwa 2018, als er gemeinsam mit Bergsteigern, Aktivisten und anderen Betroffenen gegen die Regierung Nepals klagten. Diese wollte damals Behinderten das Klettern am Mount Everest verbieten. Das höchste Gericht des Landes kippte das Verbot schliesslich.

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