Im australischen New South Wales wird die Abholzung eines Waldes gestoppt. Der Schritt soll den gefährdeten Koalas zugutekommen.
Koala
Koalas sind gefährdet. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Australische Politiker unterbrachen die Rodung eines Lebensraumes für zahlreiche Koalas.
  • Das 8400 Hektar grosse Waldgebiet soll später Teil eines Koala-Nationalparks werden.
  • Die australischen Grünen mokieren, dass das Abholzungsverbot zu wenig und zu spät schützt.
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Die Regierung im australischen New South Wales stoppte die Abholzung eines 8400 Hektar grossen Waldes zur Rettung der dortigen Koala-Population. Die Holzgewinnung in dem 8400 Hektar umfassenden Wald mit 106 «Koala-Hubs» werde unterbrochen. Das erklärte die Regierung des Bundesstaates New South Wales am Dienstag.

Die Gegend soll demnach ein wichtiger Teil eines geplanten 315'000 Hektar grossen Koala-Nationalparks an der Ostküste des Landes werden.

Mit dem Nationalpark sollen die Koalas in der Region «vor dem Aussterben gerettet» werden, erklärte die Regierung. Der kommissarische Vorstand des Naturschutzrats von New South Wales, Brad Smith, nannte das Gebiet den «wichtigsten Lebensraum für Koalas weltweit».

Grüne sagen: zu wenig und zu spät

Nach Angaben der Umweltschutzorganisation WWF ist die Zahl der Koalas in New South Wales drastisch zurückgegangen. Dem WWF zufolge habe sich die Population zwischen 2000 und 2020 aufgrund von Abholzung, Dürren und Buschfeuern mehr als halbiert. Der jetzige Schritt sei «eine Chance, diese Tragödie herumzudrehen».

Kritik kam von den australischen Grünen. Sprecherin Sue Higginson nannte den Schritt «ein Geschenk an die Holzindustrie». Ihr zufolge bleiben 58 Prozent des künftigen Nationalparks von dem Abholzungsverbot unberührt.

Haben Sie schon einmal einen Koala gesehen?

Zudem werde das Verbot wohl nicht vor 2025 umgesetzt werden können, argumentierte sie. Die Regierung müsse mit dem Umbau der Waldindustrie beginnen, «bevor es zu spät für die Koalas ist».

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