Auf Steam soll das Game Rape Day erscheinen. Dieses verstösst jedoch nicht gegen die Richtlinien. Wird das Vergewaltigungs-Spiel verboten?
Rape Day
Ein Screenshot des nun entfernten Steam-Auftritt von «Rape Day». - Screenshot/Steam
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Das Wichtigste in Kürze

  • Rape day soll im April auf der Vertriebsplattform Steam erscheinen.
  • Verstösst dieses nicht gegen Gesetzte, könnte es auch hierzulande spielbar werden.

In den letzten Tagen erfreute sich das Videospiel Rape Day enormer Aufmerksamkeit. Diese war jedoch fast ausschliesslich negativ. Dabei handelt es sich um ein Game, in welchem man während einer Zombie-Apokalypse belästigen, töten und vergewaltigen kann.

Der Aufschrei in der Gaming-Community und auch ausserhalb dieser war und bleibt riesig. Das Spiel soll im April auf der Videospiel-Vertriebsplattform Steam erscheinen. In Deutschland wurde das Spiel mittlerweile von der Plattform entfernt.

Valve hat Mühe mit Verboten

Valve – die Firma hinter Steam – prüft das Spiel aktuell. 2018 gab das US-Unternehmen bekannt, Mühe damit zu haben, gewisse Spiele zu erlauben beziehungsweise zu verbieten.

«Die Herausforderung ist nicht einfach damit abgeschlossen, Spiele mit Inhalten für Erwachsene oder mit Gewalt zu verbieten. Sondern, ob Steam überhaupt Titel mit kontroversen Themen wie Politik, Sexualität, Rassismus, Gewalt, Geschlecht sowie Identität enthalten soll.»

Der Entwickler des Spiels sieht die Kontroverse um sein Spiel, versucht aber zu beschwichtige. «Die Frage ist, ob wir jemals zum wissenschaftlichen Schluss kommen, dass Videospiele dazu führen, Chancen für echte Verbrechen zu erhöhen. Dann müssten wir entscheiden, bestimmte oder alle Verbrechen in fiktiven Geschichten zu verbieten.»

Folter und Mord erlaubt

Das Spiel sei ein grafischer Roman mit dunklem Humor. Weiter zieht der Hersteller einen Vergleich zu anderen Verbrechen wie Mord und Folter. Diese seien sowohl in Film wie auch Games von einer breiten Masse akzeptiert. Doch Vergewaltigung scheint noch ein Tabu-Thema.

GTA San Andreas
Auch in anderen Games wie «GTA San Andreas» steht Gewalt auf der Tagesordnung. - Keystone

Steam steht nun vor einem Dilemma. Wie bereits erwähnt, wurden die Richtlinien letztes Jahr deutlich gelockert. Verboten sind nur noch – aus Sicht des Unternehmens – illegale Spiele oder «Trolling».

Rape day plant andere Vertriebswege

Auch der Hersteller von Rape day sieht keine Verletzung dieser Regeln. Eine eventuell zu brutale Szene, in welcher ein Baby getötet wird, wurde vorsorglich entfernt.

Doch die Kontroverse wäre auch mit einem Ausschluss durch Steam nicht gelöst. Das Spiel soll auch dann über andere Vertriebswege erscheinen.

Medien weltweit berichteten über das Game. Die Werbung die das Spiel durch die Diskussion erhalten hat, ist jedenfalls ohnehin unbezahlbar.

Einzig ein staatliches Verbot könnte dem Spiel Einhalt gebieten. Doch auch solche haben sich in der Vergangenheit nicht immer als Allheilmittel präsentiert.

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