Die Butterlan verwandelt das beschauliche Lüterkofen SO in ein Game-Mekka
Die Butterlan ruft und die Gamer kommen: Was vor mehr als 15 Jahren mit einer Hinterhof-LAN in einer kleinen ländlichen Solothurner Gemeinde begann, ist heute ein fester Bestandteil des Schweizer LAN-Zirkus mit regelmässigen 250 Teilnehmern.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Butterlan ist eine LAN-Party mit über 250 Teilnehmern in einer ländlichen Gemeinde im Kanton Solothurn.
- Dieses Jahr geht die 12. Ausgabe über die Bühne – die allererste Butterlan fand vor über 15 Jahren statt.
- Der Event beginnt Donnerstag 12. April und endet am Sonntag 15. April.
- An einer LAN-Party treffen sich Gamer, um sich gegenseitig in Computerspielen zu messen.
Es ist bereits drei Jahre her, seit die kleine Solothurner Gemeinde Lüterkofen zum letzten Mal von über 250 Gamern heimgesucht wurde. Nun ist es ab nächsten Donnerstag 12. April wieder soweit: Die Butterlan steht vor der Tür. Der Event bei dem nicht nur das Gamen im Zentrum steht, findet bereits zum 12. Mal statt, ist in der ganzen Region ein Begriff und hat sich auch Schweizweit – zumindest in der Gaming-Szene – einen Namen geschaffen.
Zeitweise war die Butterlan die grösste Lan-Party der Schweiz
«Wir haben uns über all die Jahre stark entwickelt», sagt Mitgründer und OK-Präsident Daniel Moser. Die Butterlan sei von einer kleinen LAN-Party im Hinterhof, zu einer festen Grösse im Schweizer LAN-Zirkus aufgestiegen. «Im Jahr 2013 waren wir mit über 280 Teilnehmern sogar die grösste LAN in der Schweiz», prahlt Moser, gibt dann aber auch zu, dass in dieser Zeitspanne die Szene in der Schweiz praktisch verschwunden war.
Die LAN-Szene in der Schweizer ist wieder gewachsen
Das hat sich in den letzten Jahren wieder geändert. Vor allem in den grossen Schweizer Städten finden wieder vermehrt Gaming-Events mit mehreren Hundert Teilnehmern statt. Hat man bei einer solchen Konkurrenz als vergleichsweiser kleiner Event überhaupt Chancen zu überleben? Für Daniel Moser der das 13-köpfige Butterlan-Team leitet ist klar, dass es heute nicht mehr reicht, einfach ein paar Turniere durchzuführen und einige Preise zu verleihen.
«Wir sind und waren schon immer ein LAN-Festival. Neben dem Gaming-Bereich mit verschiedenen Turnieren wie CS:GO, Hearthsthone oder League of Legends kommen bei uns auch nicht-Gamer auf ihre Kosten.» Moser meint damit vor allem die Butterbar, ein eigens dekorierter Bereich der Mehrzweckhalle Lüterkofen – dort werden Bands und Dj's auftreten. «Viele Gamer zieht es genau deshalb und wegen der ländlichen Atmosphäre – ‹jedä kennt jedä› – immer wieder hierhin zurück. Und welche LAN organisiert schon im Vorfeld ein Jassturnier?»
Vorurteile sind immer noch vorhanden
Eine LAN-Party ist ein Event bei dem verschiedene Gamer zusammenkommen und sich in Computer-Spielen messen. LAN-Partys haben ihren Ursprung darin, dass es früher ohne Internet nicht möglich war gegen Spieler aus Fleisch und Blut anzutreten. Damals lud deshalb der gewiefte Gamer seine Kollegen zu sich nach Hause ein und mit viel technischem Know-how machte er es möglich, dass er und seine Freunde sich im LAN-Modus bekämpfen konnten.
So alt wie der LAN-Modus heute, sind deshalb auch die Vorurteile gegenüber Gamern. IT-Freaks. Introvertiert. Sie sehen kaum Tageslicht. Sie sitzen ständig vor dem Computer. Daniel Moser winkt ab und sagt, er könne einer Person, die so denkt nur empfehlen, einmal an einer LAN vorbeizuschauen.
«Dort finden sich normale Menschen, die in ihrem Leben normalen Jobs nachgehen. Sie sind zwischen zwölf und 60 Jahren alt, zwar meistens männlich aber vermehrt auch weiblich. Ein bunter Mix unserer Gesellschaft und das ist toll», erklärt der 30-Jährige Moser, der als Leiter Prozessmanagement Lagerlogistik bei der PostLogistics AG arbeitet.
Nächste Woche wird Lüterkofen wieder zum Game-Mekka
Die Crew um Moser organisiert die Butterlan als Hobby, keiner der 13 Köpfe hatte zuvor irgendwelche Erfahrung im Eventmanagement. Nun darf sich das Team darauf freuen, die Mehrzweckhalle in Lüterkofen ein weiteres Mal in ein Gamer-Mekka zu verwandeln.
Bleibt nur noch eine letzte brennende Frage an den OK-Präsidenten Daniel Moser. Wie entstand der Name Butterlan? Moser lacht und beginnt seine Erklärung mit der Aussage, dass sein Gamer-Name früher «Die Butter» gewesen sei. «Als die erste LAN organisiert wurde, die war übrigens eine komplette Katastrophe, brauchten wir halt irgendeinen Namen. Dieser blieb, die Organisation hingegen wurde besser.»
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