Es ist unfassbar: Ein gerade mal 14 Jahre alter Teenager soll eine Betrugssoftware im Spiel «Fortnite» benutzt haben und folglich Schadensersatzansprüche von bis zu 150'000 US-Dollar bezahlen. Die Mutter des Jugendlichen legt nun Beschwerde ein.
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Ein Mann spielt ein Videospiel. - Keystone

Sie sind aus der Gamerwelt kaum wegzudenken: Cheater. Mithilfe externer Programme versuchen sie sich grosse Vorteile zu verschaffen, die sie im Grunde unbesiegbar machen. Ehrenhaften Spielern ist das ein Dorn im Auge.

Spielentwickler versuchten deshalb seit Jahren gegen solche Schwindler anzukämpfen, indem sie etwa deren Benutzerkonten sperren – bislang ohne Erfolg. Denn Cheater wären keine Cheater, wenn sie nicht auch dafür einen Trick auf Lager hätten. Infolgedessen griff der Computerspielentwickler Epic Games nun zu härteren Mitteln. Wie «Kotaku» berichtet, habe der Computerspielentwickler zwei Cheater verklagt. Darunter auch ein gerade mal 14 Jahre alter Teenager.

Der Junge soll einen kostenpflichtigen Aimbot – eine Software, die unter anderem das Schiessen erleichtern soll – gekauft haben und sich so einen grossen Vorteil gegenüber anderen Spielern des Actiongames «Fortnite» verschaffen haben. Damit hat er nicht nur gegen die Endbenutzervereinbarung und die Urheberrechte von Epic Games verstossen, er soll so auch aktiv an der Entwicklung der Cheat-Software mitgewirkt haben. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu 150'000 US-Dollar (rund 148'000 Franken) Schadenersatz.

Auf Mutti ist Verlass

Wie sich herausstellt, war die Mutter des Minderjährigen über das Vorgehen von Epic Games wenig begeistert. In einem offenen Brief schreibt sie, dass sie nie eine elterliche Einverständniserklärung erteilt habe – und das werde den Nutzungsbedingungen von «Fortnite» zufolge bei Minderjährigen zwingend verlangt. Weiter wirft sie dem Hersteller vor, ihren Sohn als Sündenbock auszunutzen. Vielmehr sollten Firmen, die Cheatsoftware zum Verkauf anbieten, zur Rechenschaft gezogen werden.

Epic Games selbst reagierte bislang nicht auf das Schreiben der Mutter. Allerdings ist es laut «Torrentfreak» wahrscheinlich, dass der Konzern die Klage fallen lässt. Denn in den USA dürfen Minderjährige nicht verklagt werden. Man merke also: Wenns brennt, Mutti fragen!

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Computerspielentwickler Epic Games will einen 14-jährigen Cheater vor Gericht zerren.
  • Ihm droht eine Strafe von mehreren zehntausend US-Dollar.
  • In einem offenen Brief lässt nun seine Mutter ihren Ärger gegenüber Epic Games aus.
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