Wie Zahlen beweisen, verdienen Schweizer rund 1100 Franken mehr als ausländische Arbeitnehmer.
Zahlen
Zahlen zeigen: Schweizer verdienen 1100 Franken mehr als Ausländer - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer verdienen mehr als ausländische Arbeitnehmer.
  • Ausländer sind eher in Berufen mit niedrigem Lohnniveau tätig.
  • Polizisten und Lehrer verfügen über einen hohen Anteil an Schweizern.
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In der Schweiz sind ausländische Arbeitnehmer vor allem in Berufen mit niedrigem Lohnniveau tätig. Im Gegensatz dazu haben Einheimische tendenziell höher bezahlte Jobs. Urs Meyer von der Baufirma Stutz AG in St. Gallen erklärt: «Wir gehen regelmässig an Schulen, um die Jungen für die Bauberufe zu motivieren».

Trotz guter Ausbildung und fairen Löhnen scheint die Arbeit im Freien abzuschrecken, wie die «Neue Zürcher Zeitung» berichtet.

Sind Sie zufrieden mit Ihrem Lohn?

Die Firma Stutz AG hat Schwierigkeiten, genügend einheimische Handwerker zu finden und muss daher auf ausländische Arbeitskräfte zurückgreifen. «Unter den Portugiesen wird die Rekrutierung ebenfalls schwieriger. Deshalb stellen wir nun vermehrt junge Berufsleute aus Ungarn und Polen ein», so Meyer gegenüber der «NZZ».

Ausländeranteil am höchsten im Bausektor

Eine Analyse der Basler Beratungsfirma Demografik zeigt: Nirgends ist der Anteil an Ausländern so hoch wie im Bausektor. Bei Maurern oder Bodenlegern sind sechs von zehn Arbeitnehmern Ausländer; bei Hilfsarbeitern sogar 84 Prozent.

Handwerk
Einheimische Handwerk sind in der Schweiz Mangelwahre. (Symbolbild)
Handwerker
Deshalb wird das Berufsfeld oft von ausländischen Arbeitnehmer besetzt. (Symbolbild)
Polizei
Bei der Polizei dagegen sind fast ausschliesslich Schweizer tätig.. (Archivbild)

«Der Anteil an ausländischen Arbeitskräften ist in jenen Jobs am höchsten, die gemeinhin als unattraktiv gelten. Sei es wegen der geringen Entlöhnung, der hohen körperlichen Belastung oder den unregelmässigen Arbeitszeiten.» Das sagt die Ökonomin Lisa Triolo von Demografik. «Dennoch sind diese Berufe wichtig für das Funktionieren der Wirtschaft, weil man sie nur schlecht automatisieren kann».

Jobs mit hohem Schweizeranteil

Auf der anderen Seite gibt es Berufe, in denen fast ausschliesslich Schweizer tätig sind. Dazu gehören Polizisten, Primar- und Sekundarlehrer sowie Sozialarbeiter: Sie alle haben einen Ausländeranteil von weniger als 10 Prozent.

Michael Siegenthaler von der Konjunkturforschungsstelle (KOF) an der ETH Zürich sieht laut «NZZ»eine Rollenteilung zwischen In- und Ausländern: «Die Forschung zeigt, dass die Zugewanderten in erster Linie eine Ergänzung zu den hier Ansässigen bilden». Es finde kaum eine Verdrängung statt. Die einheimischen Erwerbstätigen spezialisieren sich auf Bereiche, in denen sie dank Sprache oder lokalen Kenntnissen Vorteile haben.

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