Eine neue Studie zeigt, dass eine Flasche Wein das Krebsrisiko so sehr erhöht, wie das Rauchen von zehn Zigaretten.
Gläser sind mit Weisswein gefüllt.
Gläser sind mit Weisswein gefüllt. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Flasche Wein pro Woche ist für die Gesundheit so schädlich wie zehn Zigaretten.
  • Das Risiko durch den Konsum an Krebs zu erkranken, ist vom Geschlecht abhängig.

Wein ist gesund für das Herz. Das hiess es zumindest früher. Eine neue im Fachjournal «BMC Public Health» publizierte Studie zeigt nun, dass eine Flasche Wein so gefährlich sein kann wie zehn Zigaretten.

Die Forscher der Universität von Southhampton haben dazu das Krebsrisiko von Alkohol- und Tabakkonsum miteinander verglichen. Der Konsum einer Flasche Wein pro Woche erhöht das Krebsrisiko im gleichen Masse wie das Rauchen von zehn Zigaretten wöchentlich.

Das Risiko durch den Konsum von Tabak oder Wein an Krebs zu erkranken, ist jedoch nicht für alle gleich. «Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass das ‹Zigarettenäquivalent› einer Flasche Wein für Männer fünf und für Frauen zehn Zigaretten pro Woche beträgt», wie Theresa Hydes, eine Forscherin der Studie, sagt.

Brustkrebsrisiko bei Frauen

Gemäss Studie entwickeln zehn Männer und 14 Frauen irgendwann in ihrem Leben Krebs, wenn 1000 Männer und 1000 Frauen jeweils eine Flasche Wein pro Woche trinken. Bei Männern ist das Risiko für Krebs in erster Linie mit Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes verbunden zu sein. Bei den Frauen ist es hingegen ein erhöhtes Brustkrebsrisiko.

Alkohol wird laut Studie mit sieben Arten von Krebs in Verbindung gebracht, darunter Brust-, Leber-, Speiseröhren-, Mund- und Darmkrebs. «Im Gegensatz zum Rauchen ist dies in der Öffentlichkeit nicht so bekannt», so Forscherin Hydes in einem Blogbeitrag. Um mehr Bewusstsein dafür zu schaffen, wurde darum der Alkoholkonsum mit dem Konsum von Tabak verglichen.

Studie wird heftig kritisiert

Experten sind hierbei jedoch geteilter Meinung. John Britton von der Universität Nottingham, ist nicht davon überzeugt, dass Menschen aufgrund der Erkenntnisse ihr Verhalten ändern würden.

Gegenüber BBC wurde die Studie von Minouk Schoemaker vom Institute of Cancer Research kritisiert. «Das Gesamtbild des Krebsrisikos ist enorm komplex und differenziert. Daher ist wichtig zu wissen, dass diese Studie einer Reihe von Annahmen unterliegt.»

Die Forscher sind sind jedoch in einem Punkt einig: Weder Tabak noch Alkohol sind gut für die Gesundheit.

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