Studie warnt vor Zunahme hitzebedingter Todesfälle
Immer häufiger sorgen Hitzewellen für Übersterblichkeit. Eine neue Studie von ETH-Forschenden warnt vor dieser Zunahme.

Das Wichtigste in Kürze
- Hitzewellen werden immer häufiger und sorgen für Übersterblichkeit.
- Das zeigt eine neue Studie der ETH Zürich.
- In Europa sei insbesondere die Mittelmeerregion stark betroffen.
Tödliche Hitzewellen werden immer häufiger. Wie eine Schweizer Studie zeigt, ist die Übersterblichkeit eines «Jahrhundertsommers» wie 2003 heute alle zehn bis zwanzig Jahre zu erwarten. Bei einer Klimaerwärmung von zwei Grad gar alle zwei bis fünf Jahre. Europa sei davon besonders betroffen, teilte die Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich (ETH Zürich) am Freitag mit.
Dabei insbesondere die Mittelmeerregion. Zudem seien auch die Golf- und Atlantikküsten der USA, die Pazifikküste Lateinamerikas, der Mittlere Osten und Südostasien stark betroffen. Selbst in moderaten Klimaszenarien könne ein heisser Sommer dazu führen, dass zehn Prozent der gesamten Todesfälle dort hitzebedingt sind.
Für die in der Fachzeitschrift «Nature Communications» veröffentlichte Studie kombinierten die ETH-Forschenden Klimamodelle mit epidemiologischen Daten. Aus Daten zur täglichen hitzebedingten Übersterblichkeit in 748 Städten weltweit errechneten sie für jeden Ort eine ideale Temperatur. Bei dieser ist die Übersterblichkeit am geringsten. In Zürich liegt diese bei 18 Grad, in Bangkok bei 30 Grad.
Ein Zehntel Grad erhöht schon Übersterblichkeit
Jedes Zehntel Grad über diesem Idealwert erhöht laut der Studie die Übersterblichkeit. Die grossen Unterschiede bei den Idealtemperaturen sind laut den Forschenden auf verschiedene Faktoren zurückzuführen.
So spielt die demografische Struktur der Bevölkerung eine Rolle, aber auch die Gewohnheiten und das Verhalten der Menschen. Mancherorts werden beispielsweise lange Mittagspausen eingelegt. Auch die Stadtplanung habe einen Einfluss, etwa darüber, wie viele Grünflächen es in einer Stadt gibt.