Neuen Forschungen zufolge könnte das steinzeitliche Monument Stonehenge jahrhundertelang in Wales gestanden haben. Nun steht es in England.
stonehenge
Der mythische Steinkreis Stonehenge in Grossbritannien. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Neuen Forschungen zufolge könnte Stonehenge jahrhundertelang in Wales gestanden haben.
  • Die Erkenntnisse könnten eine mittelalterliche Legende teilweise bestätigen.

Neuen Forschungen zufolge könnte das steinzeitliche Monument Stonehenge jahrhundertelang in Wales gestanden haben. Das geht aus einem Artikel hervor, der am Freitag in der archäologischen Fachzeitschrift «Antiquity» veröffentlicht wurde.

Die spektakulären Erkenntnisse könnten eine mittelalterliche Legende teilweise bestätigen. Ihr zufolge schaffte der Zauberer Merlin einst einen magischen Steinkreis namens Giants' Dance (Tanz der Riesen) aus irischem Herrschaftsgebiet fort. Später liess er sie in England wieder aufstellen.

Unumstritten ist, dass die als Megalithen bezeichneten riesigen Felsblöcke aus einem Steinbruch im Südwesten von Wales stammen. Die sogenannten Blausteine wurden also in jedem Fall rund 225 Kilometer Luftlinie weit transportiert.

Stonehenge: Beide Kreise auf Sonnenaufgang ausgerichtet

Den Wissenschaftlern zufolge wurden nun in der Nähe des Steinbruchs Spuren entdeckt, die auf eine ähnliche Anlage wie Stonehenge hindeuten. Nur, dass die Steine offenbar entfernt wurden. Der Graben entspricht mit 110 Metern zudem genau dem Radius des Grabens in Südengland. Beide Kreise sind auf den Sonnenaufgang zur Sommersonnwende ausgerichtet.

Die Archäologen entdeckten nun eine ganze Reihe von ehemaligen Löchern, die genau auf die Stonehenge-Megalithen passen. Datierungen ergaben zudem, dass die Stonehenge-Felsblöcke Jahrhunderte vor der Errichtung des weltberühmten Monuments herausgebrochen wurden. Also eitgleich mit der Errichtung des Steinkreises von Waun Mawn.

Stonehenge Abend
Stonehenge an einem Abend. - pixabay

Vor rund 100 Jahren hatte Geologe Herbert Thomas vermutet, dass die Megalithen von Stonehenge schon Teil eines früheren Heiligtums waren. Nun scheint sich diese Theorie zu bestätigen.

«Ich forsche seit 20 Jahren über Stonehenge und das ist wirklich das Aufregendste, was wir jemals gefunden haben.» So zitierte der «Guardian» den leitenden Archäologen der Untersuchung Mike Parker Pearson vom University College London.

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