Die Fachhochschule Westschweiz testet derzeit neue Technologie zum Heizen und Kühlen mit CO2. Diese könnte in Zukunft grosse Fortschritte machen.
CO2
An der ETH Lausanne wird CO2 zur Heizung und Kühlung eingesetzt. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Zukunft könnten Städte dank CO2 geheizt und gekühlt werden.
  • An der Fachhochschule Westschweiz wird entsprechende Technologie getestet.

Mit CO2 heizen und kühlen: Das Nutzungspotenzial dieser neuen Technologie wird derzeit auf dem Campus Energypolis der Fachhochschule Westschweiz Valais-Wallis in Sitten getestet.

CO2 trage massgeblich zum Treibhauseffekt bei, könne aber auch zu vielversprechenden technologischen Fortschritten führen, sagte der Leiter des Projektes, Jessen Page, am Dienstag an einer Medienorientierung in Sitten. Seine physikalischen Eigenschaften machten es zu einem sehr effizienten Wärmeträger, der in vielerlei Hinsicht interessanter sei als Wasser.

Einzigartiges CO2-Netz in Betrieb

Anfang Juni wurde in den drei Gebäuden der Hochschule für Ingenieurwissenschaften (HEI) der Fachhochschule Westschweiz (HES-SO) Valais-Wallis im Rahmen eines Demonstrationsprojekts ein laut Page weltweit einzigartiges CO2-Netz in Betrieb genommen. Damit soll bewiesen werden, «dass diese neue Technologie nicht nur eine realistische Antwort auf die energiepolitischen Herausforderungen darstellt, sondern auch das Potenzial hat, im städtischen Raum zum Standard zu werden».

«Im Vergleich zu den bestehenden Energieversorgungsnetzen, die Wasser als Kühlmittel verwenden, hat unser CO2-Netz rund zehnmal kompaktere Leitungen, die zudem frostbeständig sind», hielt Page fest. Der Einsatz in städtischen Zentren werde daher einfacher, schneller und weniger aufwendig sein.

Unterstützung von Bund und Kanton

Das fast vier Millionen Franken teure Demonstrationsprojekt wird durch das Bundesamt für Energie und den Kanton Wallis unterstützt. Lokale Industriepartner beteiligten sich ebenfalls an der Finanzierung.

Das CO2-Netz auf dem Energypolis-Campus verfügt über eine Wärmeleistung von etwa 500 Kilowattstunden, was mehr als die Hälfte des Wärmebedarfs der drei Gebäude der HEI decken würde. Diese Anlage soll es ermöglichen, das Potenzial dieser Technologie zu testen und die Umsetzbarkeit des Konzepts in einer realen städtischen Umgebung aufzuzeigen. Weiter könne auch die Wirtschaftlichkeit der Anlage evaluiert werden. Falls sich die Testergebnisse als zufriedenstellend erweisen, soll die Technologie in mehreren Quartieren von Sitten eingesetzt werden.

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