Die WHO will mehr Mittel gegen Hepatitis. Das würde sich finanziell sogar lohnen – und Millionen Todesfälle verhindern.
Hepatitis
Immer mehr Kindern infizieren sich mit Hepatitis. - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jährlich sterben rund 1,4 Millionen Menschen infolge von Hepatitis.
  • Nun stellte die WHO eine neue Strategie zur Bekämpfung vor.
  • Jährlich müssten sechs Milliarden Dollar investiert werden.

Weltweit sind nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO rund 325 Millionen Menschen mit Hepatitis B und C infiziert. Etwa 1,4 Millionen Menschen sterben demnach jedes Jahr an den Folgen.

Die 67 besonders betroffenen Länder bräuchten sechs Milliarden Dollar, um die Zahl der Ansteckungen bis 2030 um 90 Prozent zu senken.

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Ein Mitglied des Roten Kreuzes hält eine Ampulle mit Impfstoff gegen Hepatitis A und B. - Keystone

«Es ist bezahlbar und sehr kosteneffizient», sagte Marc Bulterys, WHO-Hepatitis-Experte, in Genf. Die Gesundheitsdienste sparten innerhalb von drei Jahren sogar Geld, weil sie weniger Hepatitis-Infizierte mit Komplikationen behandeln müssten. In den 67 Ländern könnten 4,5 Millionen Todesfälle bis 2030 verhindert werden.

Günstigere Behandlung von Hepatitis in Indien als USA

Für Hepatitis C gebe es in Indien inzwischen Generika, die wegen des Ablaufs von Patenten deutlich billiger sind. Dort koste eine dreimonatige Behandlung weniger als 40 Dollar, sagte Bulterys. In den USA koste dieselbe Behandlung 18 000 Dollar. 98 Prozent der Patienten seien nach drei Monaten Behandlung geheilt.

Von den fünf Hepatitis-Viren sind B und C die folgenschwersten, mit Leberentzündung und Leberkrebs. Chronische Hepatitis B und C-Infektionen machten 96 Prozent der Todesfälle aus.

Pakistan am stärksten betroffen

Am stärksten betroffen sei Pakistan mit zehn Millionen Fällen, gefolgt von China und Ägypten. Das Problem ist nach Angaben der WHO, dass die Infektion oft erst nach 30 oder mehr Jahren ausbricht. So wisse vermutlich nur jeder Zehnte von seiner Infektion. Selbst nach einer Diagnose werden nur 17 Prozent der Patienten behandelt.

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Das Hepatitis-C Medikament Sovaldi. - Keystone

Hepatitis C werde oft im Gesundheitswesen oder unter Drogennutzern etwa durch unsaubere Spritzen übertragen. Hepatitis B sei vor allem bei Kleinkindern gefährlich, die sich bei ihren Müttern oder Verwandten ansteckten. Bei ihnen werde die Infektion meist chronisch. Wesentliche Übertragungswege bei Erwachsenen sind Sex und verunreinigte Drogenspritzen.

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