Die Schweizer Gemüseproduzenten wollen weniger Pflanzenschutzmittel verwenden. Dabei helfen soll ein Roboter mit eingebautem Spritzsystem.
Roboter
Der kombinierte Hack- und Spritzroboter kann den Fungizidverbrauch in Salatkulturen um die Hälfte senken und den Herbizideinsatz überflüssig machen. - sda - Verband Schweizer Gemüseproduzenten
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Das Wichtigste in Kürze

  • Dank eines Roboters soll beim Gemüsebau weniger Pflanzenschutzmittel verwendet werden.
  • Erste Versuche zeigen, dass die Maschine den Verbrauch reduzieren kann.
  • Das Gerät ist mit einem System ausgestattet, welches gezielt spritzen kann.

Ein Hackroboter mit eingebautem Spritzsystem hilft im Gemüsebau bei der Reduktion von Pflanzenschutzmitteln. Das ergaben Versuche in Feldern mit Salat und Pak Choi, wie der Verband Schweizer Gemüseproduzenten bekannt gab.

Der modifizierte Hackroboter kann dank seiner Kamera Kulturpflanzen erkennen und mittels des Punktspritzsystems gezielt mit Pflanzenschutzmitteln versehen. Das teilte der Verband am Montag bei der Vorlage des Projektberichts mit. Dadurch landet weniger Spritzbrühe neben dem eigentlichen Ziel, wie es bei de herkömmlichen Flächen- und Bandspritzung der Fall ist.

Den Roboter zieht ein Traktor, neben dem Spritzen hackt und jätet das Gerät zwischen und in den Gemüsereihen. Bei den Versuchen sank der Verbrauch von Fungiziden dank des Roboters im Vergleich mit den flächenweisen Spritzmethoden um die Hälfte. Unkrautvernichtungsmittel (Herbizide) waren keine mehr nötig. Nahezu alle Unkräuter hackte der Roboter weg.

Roboter fährt nur 1,5 Kilometer pro Stunde

Nachteilig am Roboter ist nach Verbandsangaben die geringe Fahrgeschwindigkeit von 1,5 Kilometern pro Stunde. Die Kosten für Pflanzenschutz und Unkrautbekämpfung lagen mit dem Roboter vier Prozent unter denen der Standardverfahren. Bei weniger Unkraut schneiden letztere indessen besser ab.

Die Wettbewerbsfähigkeit des Roboters hängt damit von Unkrautaufkommen ab. Immerhin senkt er die Menge der Pflanzenschutzmittel stark und ohne deutliche Mehrkosten. Dies, weil sich mit dem Prototyp das teure Jäten von Hand erübrigt.

Im Folgeprojekt ab dem Frühling soll ein verbessertes Modell zum Einsatz kommen. Der Roboter wird nur noch punktgenau spritzen und nicht mehr hacken. Das macht ihn leichter und er kann schneller übers Feld bewegt werden, was wiederum die Wirtschaftlichkeit erhöht. Neben den Robotertests erfolgt weiterhin eine Kontrolle des Spritzmitteleintrags in die Umwelt.

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