Neue Studie belegt: Präventive Kathetereingriffe können Todesfälle verhindern.
Studie Katheterintervention
Wissenschaftler betonen in der Studie, dass diese Studie erstmals den positiven Effekt einer präventiven Katheterintervention bei gefährdeten Personen belegt. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Bei akutem Herzinfarkt verringert ein möglichst schnell durchgeführter Kathetereingriff die Sterblichkeit und die Komplikationen deutlich. Erstmals haben jetzt Kardiologinnen und Kardiologen bewiesen, dass solche Eingriffe auch präventiv hochwirksam sind und Todesfälle verhindern. Diese Studienergebnisse wurden beim Jahreskongress des American College of Cardiology in Atlanta (US-Bundesstaat Georgia) vorgestellt.

Die Autoren der Studie, die im Fachmagazin «The Lancet» veröffentlicht wurde, identifizierten unter 5627 potenziellen Probanden insgesamt 1606 Personen im Alter über 18 Jahren mit gefährlichen Gefässbelägen in Herzkranzgefässen, die aber zumindest zu 80 Prozent für den Blutfluss offen waren.

Nach dem Zufallsprinzip wurden 803 der Probanden mit einer Katheterintervention zur Beseitigung der Engstelle samt Implantierung eines Stents und der sonst optimalen medikamentösen Therapie behandelt, 803 weitere Probanden erhielten allein die optimale medikamentöse Therapie. Die Beobachtungszeit betrug mindestens zwei Jahre. Die Daten von 1556 der Teilnehmer konnten ausgewertet werden.

Überzeugende Ergebnisse

Das Ergebnis spricht eindeutig für eine präventive Katheterintervention bei dafür infrage kommenden Menschen: In der Gruppe der Personen, die einen Kathetereingriff erhalten hatten, kam es nur bei drei Teilnehmern (0,3 Prozent) zu einem akuten Ereignis: Tod durch eine Herzkrankheit, Herzinfarkt, instabile Angina pectoris oder Notwendigkeit einer akuten kardiologischen Intervention. In der Vergleichsgruppe ohne Kathetereingriff war das hingegen bei 27 Probanden der Fall (3,4 Prozent).

Auch in allen Untergruppen (Herztod, Herzinfarkt etc.) zeigte sich, dass ein frühzeitiges Eingreifen die Risiken deutlich senkte. So starben in der Gruppe mit Katheterinterventionen vier Probanden durch herzbedingte Akutereignisse, in der Vergleichsgruppe hingegen zehn Probanden. Die Herzinfarktrate sank von 1,7 auf 1,1 Prozent.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler betonen in der Studie, dass diese Studie erstmals den positiven Effekt einer präventiven Katheterintervention bei gefährdeten Personen belegt. In Zukunft könnten solche Eingriffe daher auch bei Patienten mit vulnerablen Gefässbelägen in den Koronararterien ohne Symptome und ohne Verengungen, die den Blutfluss behindern, zur Vermeidung von akuten Herzzwischenfällen vorgenommen werden.

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