Ovomaltine Hersteller erhält Auszeichnung Chemical Landmark
Albert Wander nutzte wissenschaftliche Verfahren, um die Ovomaltine zu entwickeln. Die Wander AG wird nun ausgezeichnet.

Das Wichtigste in Kürze
- Ovomaltine wurde zuerst als Medizin eingesetzt.
- Ab 1922 gab es die Ovomaltine dann frei verkäuflich.
Die Akademie der Naturwissenschaften Schweiz kürt die Wander AG als bedeutende historische Stätte der Chemie. Das Unternehmen habe früh chemische und pharmazeutische Verfahren bei der Entwicklung von Lebensmitteln angewendet, so die Begründung der Akademie.
Vor über hundert Jahren nutzte Albert Wander wissenschaftliche Verfahren, um in Bern ein Schweizer Kultgetränk zu entwickeln: die Ovomaltine. Am Holzikofenweg 36 in Bern, wo das beliebte Malzgetränk seinen Ursprung nahm, ist heute der Standort des Staatssekretariats für Wirtschaft. Ab Samstag soll dort eine Gedenktafel an die bedeutende historische Stätte erinnern: Die Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) kürt die Wander AG mit der Auszeichnung «Chemical Landmark».
Schon bevor der Pharmazeut und Chemiker Albert Wander 1897 das Familienunternehmen übernahm, tüftelte er mit seinem Vater in einem kleinen Laboratorium - der «Stinkkammer» - an verschiedenen Formen von Malzpräparaten, wie der SCNAT heute Dienstag mitteilte. 1904 gelang der Durchbruch: Durch sanftes Eindampfen im Vakuum stellte er ein vitaminreiches Nährmittel her, das zunächst als Medizin für Kranke, Schwache und Mangelernährte auf den Markt kam.
Von Medizin zum Sportlergetränk
Ab 1922 gab es die Ovomaltine dann frei verkäuflich und bald wandelte sie ihr Image von der Medizin zum Sportlergetränk. Als solches wurde sie so beliebt, dass die Wander AG die Produktion 1927 an den heutigen Standort in Neuenegg BE verlagerte.
Mit der jährlich vergebenen Auszeichnung «Chemical Landmark» will die SCNAT an bedeutende Entdeckungen der Chemie, industrielle Meilensteine und Wirkungsorte berühmter Chemikerinnen und Chemiker erinnern. Mit dem alten Standort der Wander AG kührt die Akadmie bereits zum zehnten Mal bedeutende historische Stätten der Chemie in der Schweiz.