Neue unblutige Testmethode für Epileptiker von Basler Forschern

An der Uni Basel ist eine neue Testmethode entwickelt worden, um die passenden Medikamente für Epileptiker zu ermitteln. Diese geht ganz ohne Blutabnahme.

Epileptiker Testmethode — De Quervain unterrichtet an der Universität Basel. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

Atemtests für Epileptiker der Universität Basel vereinfacht die Medikamentendosierung.
Da dabei kein Blut abgenommen werden muss, ist sie zudem weniger stressig für Kinder.
Vier Jahre lang haben die Forscher an der Methode und den nötigen Geräten getüftelt,

Eine neue Testmethode der Universität Basel ermittelt die passende Medikation bei Epilepsiepatienten ganz ohne Blutabnahme. Der Atemtest sei schneller und präziser als ein Bluttest, melden die Forscher. Vor allem kleine Patienten freut's, wenn sie seltener gepikst werden.

Die Medikation bei Epilepsie ist Präzisionsarbeit. Pablo Sinues, Forschungsprofessor für Pädiatrische Umweltmedizin an der Universität Basel und am Universitäts-Kinderspital beider Basel erklärt: «Ein bisschen zu wenig, und es wirkt nicht, ein bisschen zu viel, und es wird toxisch.»

Sinues hat mit Kollegen des Universitätsspital Zürich eine Möglichkeit gesucht, wie die Medikamente von Epilepsiepatienten möglichst genau dosiert werden können. Dazu entwickelten sie einen Atemtest. Der Vorteil: Die unblutige Form der Kontrolle setzt Kinder weniger unter Stress. Und weil die Probe nicht erst ins Labor muss, sind die Resultate sofort verfügbar.

Kinder müssen am häufigsten zum Test

Bei Kindern und Heranwachsenden müssen die Epilepsie-Medikamente besonders häufig angepasst werden, da sich ihr Stoffwechsel während des Wachstums laufend verändert. Eine Studie, die in «Communications Medecine» veröffentlicht wurde, konnte nachweisen, dass der Test genauso präzis ist wie ein Bluttest. Ausserdem liefert er zusätzliche Informationen über den Stoffwechsel, welche bei der Therapie von Bedeutung sind.

Die Entwicklung der Methode und der Entwurf und Bau der dafür benötigten Geräte dauerte vier Jahre. Zur flächendeckenden Vermarktung der Messmethode wurde das Start-up «Deep Breath Intelligence» gegründet.